Die Mukaiyama‐Aldolreaktion, die 1973 erstmals beschrieben wurde, ist eine regio‐, diastereo‐ und enantioselektive Reaktion, die den seltenen Rang einer Namensreaktion von strategischer Bedeutung erlangt hat. Die Bedeutung der Mukaiyama‐Reaktion für die stereoselektive Synthese organischer Verbindungen (Naturstoffe sowie vollsynthetische) kann kaum überschätzt werden. Ihr Einfluss auf das Gebiet der Synthesechemie reicht über die bloße Anwendung in der Synthese hinaus, denn sie hat sich als Inspiration für neue Konzepte und Methoden der Stereokontrolle und der Katalyse erwiesen. Dieser Kurzaufsatz soll aufzeigen, wie die Suche nach einer regio‐, diastereo‐ und enantioselektiven Katalysereaktion zur Entwicklung der Lewis‐Base‐katalysierten Aldolreaktion geführt hat. Die Entwicklungsgeschichte dieses Verfahrens wird anhand der Studien aus den Arbeitsgruppen der Autoren und von Teruaki Mukaiyama nachgezeichnet.