Wann sollten Brustimplantate gewechselt werden? Eine Untersuchung über die Veränderung von Implantaten in Abhängigkeit von der Liegedauer*

Abstract

Patientinnen handelte es sich um Misti Goldimplantate und bei einer Patientin um mit physiologischer Kochsalzlösung gefüllte Implantate. Der Grund für die Implantation war bei 17 Patientinnen eine kosmetische Augmentation, bei 7 Patientinnen eine subkutane Mastektomie und bei 6 Patientinnen eine Mammarekonstruktion nach Karzinom. Die häufigsten Beschwerden, die zur Explantation führten, waren eine Kapselkontraktur vom Bakerstadium 3 ± 4. Ergebnis: Nach einer Liegedauer der Implantate bis zu 10 Jahren waren von 25 Implantaten 14 intakt und 11 defekt. Nach einer Liegedauer zwischen 10 und 15 Jahren waren von 9 Implantaten 5 intakt und 4 defekt. Nach einer Liegedauer über 15 Jahre waren von 17 Implantaten 5 intakt und 12 defekt. Nach Explantation wurde bei 24 Patientinnen ein Implantatwechsel durchgeführt, bei zwei Patientinnen eine Mammarekonstruktion mit körpereigenem Gewebe, bei weiteren zwei Patientinnen eine Mastopexie und zwei Patientinnen blieben ohne Implantat. Schluûfolgerung: Patientinnen sollten darüber informiert werden, daû aufgrund der bisherigen Erfahrungen Implantate mit zunehmender Liegedauer defekt werden können und ein Implantatwechsel notwendig werden kann.

Histologische Befunde an Silikonimplantat-Kapseln der Brust in Abhängigkeit von der Liegezeit

“…Die Ursache kann darin gesehen werden, dass bei texturierten Implantaten eine persistierende, subklinisch ablaufende Entzündungsreaktion wie wir sie auch in eigenen Untersuchungen beschrieben haben, die Kollagenablagerung beeinflussen kann [18]. In diesem Kontext einer persistierenden Entzündung, vor allem in der Umgebung texturierter Implantate, können fibrinolytische Enzyme die Entstehung einer fibrokollagenen Implantatkapsel verhindern oder deren Auftreten verzögern [24,27,28]. Die differenzierte quantitative und qualitative Analyse von Entzündungsreaktionen in der Implantatkapsel und der Einfluss dieser Reaktion auf den Kollagengehalt sowie die Faserorientierung und die Fibroblastenproliferation der Kapsel könnte Einblick in die Entstehungsmechanismen der Kapselkontraktur geben.…”