Wie impft man Fohlen richtig?

Thein, P.

doi:10.1055/s-0038-1624119

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“…empfohlen 4-bis 6-wöchigen Abstand. Zahlreiche Studien lieferten jedoch Resultate, welche eine Verlängerung dieses Intervalls auf 6-8 Wochen (Wilson et al 2001), 6-12 Wochen (Radvila 1975), oder gar ≥8 Wochen (Thein 2003, Thein et al 2013 nahelegen. Bei derartigem Vorgehen kann selbst ohne die Auffrischungsimpfung (G3) eine lebenslange Immunität aufgebaut werden (Löhrer und Radvila 1970, Radvila 1975.…”

Section: Immunization Strategies and Seroprotection Against Tetanus Iunclassified

Immunization strategies and seroprotection against tetanus in horses in central Germany

Recknagel¹,

Snyder²,

Brueser³

et al. 2015

PHK

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Zusammenfassung: Trotz der Verfügbarkeit potenter Tetanusimpfstoffe sind dramatisch verlaufende Tetanusinfektionen noch immer im Alltag des Pferdepraktikers präsent. Dies gab Anlass verschiedene Impfstrategien und die daraus resultierende humorale Immunitätslage zu überprüfen. Es standen 91 Serumproben von Pferden mit glaubhafter Impfanamnese zur Verfügung, welche mittels Doppelantigen-ELISA (DAE) untersucht wurden. Die Seroprävalenz protektiver Tetanustoxoidantikörperkonzentrationen (TTAK) von ≥0,1 IE/ml betrug 92,3 %. 89 % der Pferde waren zum Zeitpunkt der Blutentnahme ihrem jeweiligen Alter entsprechend gemäß der "Leitlinie zur Impfung von Pferden", herausgegeben von der Ständigen Impfkommission des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), immunisiert. In fünf Fällen hatten diese Tiere jedoch keinen ausreichenden Impfschutz. Hierzu zählten ein fünf Monate altes Fohlen, bei welchem die maternalen Antikörper bereits unter die Schutzgrenze abgefallen waren und zwei juvenile Pferde, welche die dritte Vakzination der Grundimmunisierung (GI) noch nicht erhalten hatten. Abweichungen von der Impfempfehlung bestanden ausschließlich in Form verlängerter Abstände der Wiederholungsimpfungen von drei bis zu acht Jahren, wobei diese Tiere jedoch protektive TTAK aufwiesen. Unter alleiniger Betrachtung des Patientenalters wiesen alle Pferde über 20 Jahre (n =12) TTAK weit oberhalb der Schutzgrenze auf. Hinsichtlich der Anwendung unterschiedlicher Boosterintervalle unterschieden sich die TTAK nicht signifikant (p = 0,117). Der zeitliche Abstand zwischen letzter Tetanusimpfung und Probennahme ließ keine Prognose über die zu erwartenden TTAK zu. Selbst Pferde mit einheitlichem Impfregime reagierten sehr heterogen. Entgegen der Meinung eine bessere Immunantwort sei effektiver, je weniger Komponenten zeitgleich geimpft werden, unterschieden sich die TTAK nach Impfung mit monovalenten Vakzinen nicht signifikant von denen nach Durchführung einer Kombinationsimpfung (p=0,63). Basierend auf diesen Ergebnissen und experimentellen Daten aus Vakzinationsversuchen empfehlen wir zur Vermeidung fehlerhafter Immunisierungen vor der Erstvakzination eine Bestimmung der TTAK mit Vollendung des fünften Lebensmonats, welche zuverlässig und schnell mittels eines Streifentestes vor Ort vorgenommen werden kann. Im zweijährlichen Intervall vorgenommene Wiederholungsimpfungen sind nicht besser protektiv. Die Impfempfehlung könnte auch ein acht-bis 10-jähriges Intervall für Auffrischungsimpfungen ausweisen. Die Tetanusimmunität betreffend ergeben sich keine Nachteile bei gleichzeitiger Impfung weiterer Antigenkomponenten. Gewissheit über den tatsächlichen Immunstatus kann nur über die Bestimmung der TTAK erlangt werden, da auch die Dokumentation der Impfungen selbst fehlerhaft sein kann.Schlüsselwörter: Impfung / Prophylaxe / maternale Antikörper / Immunitätsdauer / Schnelltest / Immunologie Immunization strategies and seroprotection against tetanus in horses in central germany Despite the availability of potent tetanus vaccines, highly fatal...

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Section: Immunization Strategies and Seroprotection Against Tetanus Iunclassified

Immunization strategies and seroprotection against tetanus in horses in central Germany

Recknagel¹,

Snyder²,

Brueser³

et al. 2015

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“…der Persistenz der maternalen Antikörper der bei der Einstellungsuntersuchung positiven Fohlen / Persistence of maternal antibodies at different investigations (Löhrer und Radvila 1970, Radvila 1975 (Thein 2003).…”

Section: Tab 1 Ergebnis Des Vergleichs Des Antikörpergehalts Von Mutunclassified

“…Dass maternale Antikörper im Fohlen mit dessen durch Vakzination erzielbarem Immunitätsaufbau negativ interferieren, ist gegenüber verschiedenen Impfantigenen, wie Equinem Herpesvirus Serotyp 1 und Serotyp 4, Influenza H7/N7 und H3/N8, aber insbesondere auch gegenüber Tetanustoxoid international wiederholt beschrieben (von Oirschot et al 1991, Cullinane et al 1994, Breathnach et al 1999, Wilson und Rossdale 1999, Wilson et al 2001, Thein 2003.…”

Section: Tab 1 Ergebnis Des Vergleichs Des Antikörpergehalts Von Mutunclassified

“…Lebensmonats im Fohlen gebildet und liegt auch bei Jährlingen noch deutlich unter den Quantitäten, die bei erwachsenen Pferden im Allgemeinen nachzuweisen sind (Holznagel et al 2003). Dies hat Konsequenzen bezüglich der Erstimpfung der Fohlen, die auch wegen dieser biologisch funktionellen Grundlage der sich unterschiedlich verhaltenden IgG-Subisotypen des jungen Pferdes entsprechend spät vorzunehmen ist (Wilson et al 2001, Thein 2002, 2003, 2007.…”

Section: Tab 1 Ergebnis Des Vergleichs Des Antikörpergehalts Von Mutunclassified

“…Auf Grund eigener, jahrzehntelanger Untersuchungen zu diesem Problem wird im Haupt-und Landgestüt Marbach erst ab einem Fohlenalter im 9. Lebensmonat und mit Abständen von ≥ 8 Wochen zwischen G I und G II mit nachgeprüft gutem Erfolg geimpft, ein Konzept, das auch international bestätigt ist (Wilson et al 2001, Thein 2003, Thein et al 2005 (Tizard 1988). Dass derartige Fohlen trotz späterer, wiederholt vorgenommener Tetanusimpfungen nicht mit entsprechenden Antitoxintitern reagieren und ein Leben lang ungeschützt bleiben können, ist experimentell bewiesen (Baljer et al 1982, Jansen und Knoecke 1979.…”

Section: Tab 1 Ergebnis Des Vergleichs Des Antikörpergehalts Von Mutunclassified

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