Forschende sehen sich nicht nur im Arbeitsfeld der Kindertagesbetreuung veränderten Erwartungen gegenüber. Wissenschaftler:innen sollen empirisches Wissen generieren und darüber die Öffentlichkeit informieren. Überdies sollen sie sich für einen nachhaltigen Transfer der Erkenntnisse sowie für eine Partizipation der Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Prozessen einsetzen und damit eine intensive Kooperation mit Nicht-Wissenschaftler:innen anstreben. Gruppendiskussionen mit Teams in Kindertageseinrichtungen zeigen, dass sich diese Perspektive auch bei pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen findet, wenn sie der Forschung eine Funktion zuweisen und Erwartungen an sie formulieren. Forschungsergebnisse sollen aus ihrer Sicht nachhaltige und praxisnahe Effekte haben, sowohl die Öffentlichkeit als auch Eltern erreichen und insbesondere die Arbeitssituation in den Einrichtungen verbessern. Diese Erwartungen an die Reichweite empirischer Erkenntnisse sowie an Engagement von Wissenschaftler:innen im System der Frühen Bildung bleiben angesichts professioneller Identitäten und knapper Ressourcen kritisch zu diskutieren.