2‐Acetylpyridin‐p‐toluensulfonylhydrazon (APSH‐H) als Vertreter zweizähliger heterocyclischer Arensulfonylhydrazone und die synthetisch leicht zugänglichen Arensulfonylthioharnstoffe (I), Arensulfonylmonothio‐ und ‐dithiocarbamidsäureester (II und III) werden auf ihre Eignung als Extraktionsmittel für die Ionen der späten 3d‐Elemente hin untersucht. APSH‐H kann mit dem kommerziellen Extraktanten LIX 34 verglichen werden. Die pH1/2‐Werte für Nickel(II) und Cobalt(II) liegen jedoch wegen der besonderen Struktur der zugehörigen 1,2‐Komplexen um ≈2 Einheiten tiefer.
Die pKs‐Werte, gemessen in Dioxan‐Wasser‐Mischungen (75 Vol.‐%), steigen in der Reihe III < II < I an. Die Verbindungen des Typs III sind in wäßriger Lösung mittelstarke Säuren. Bei den Verbindungen des Typs I üben die Substituenten am nichtsulfonierten Stickstoff einen starken Einfluß auf die pKs‐Werte aus (ΔpKs = 4,6).
Die Liganden II und III extrahieren von den späten 3d‐Elementen nur das Kupfer(II) (pH1/2 ∼2,7 bzw. ∼1,6), sowie die Edelmetalle Silber und Gold, die Liganden I Kupfer(II), Zink(II), Nickel(II) und Cobalt(II), jedoch nicht Eisen(II) und Eisen(III). Die Gründe dieses Verhaltens, für das es kaum Parallelen gibt, werden diskutiert.