Aufgrund der Komplexität der Ergebnisse von Ökobilanzen bestehen Bemühungen, die Fülle an Indikatoren zu einem einzelnen aussagekräftigen Wert als Ergebnis einer Ökobilanz zusammenzuführen. Derartige vollaggregierende Bewertungsmethoden charakterisieren und gewichten einzelne Indikatoren und deren Auswirkungen und führen diese in Punktesysteme über. Die für die Berechnung herangezogenen Ökologieindikatoren basieren auf baustoffbezogenen Datensätzen, welche laut Norm zumindest die Phasen Herstellung, Entsorgung und Wiederverwendung bzw. Recycling deklarieren sollten. In der Praxis verwendete Datenbanken entsprechen derzeit jedoch nur begrenzt diesen Anforderungen. Die in Österreich verwendete Datenbank berücksichtigt etwa nur die Herstellung, in der Schweiz werden Herstellung und Entsorgung herangezogen und in Deutschland zwar alle drei Phasen, diese jedoch nicht immer vollständig. Ein Vergleich auf Baustoffebene zeigt, dass sich je nach Datengrundlage und Bewertungsmethode teilweise stark unterschiedliche Erkenntnisse und Handlungsanleitungen ergeben. Ergebnisse von Ökobilanzierungen sollten daher immer in Relation zur verwendeten Datenquelle betrachtet werden. Dieser Aufsatz zeigt auf, dass Datenbanken der KBOB und der ÖKOBAUDAT, welche Herstellung und Entsorgung der Baustoffe einbeziehen, sowie die Methode der ökologischen Knappheit empfehlenswert sind. Die Datenbank baubook sowie der Oekoindex OI3 liefern aktuell nur begrenzt verwendbare Ergebnisse.