Zusammenfassung
Während bundesweit das 100-jährige Bestehen der Grundschule zelebriert und dabei häufig an das Gründungsversprechen erinnert wird, es handele sich um eine „Schule für alle“, wird im Beitrag auf Basis eines Überblicks empirischer Studien zu sozialräumlicher Segregation in Deutschland und damit zusammenhängenden Bildungsungleichheiten in der Grundschule geprüft, inwiefern jenes Credo der aktuellen empirischen Befundlage standhält. In der Folge wird argumentiert, dass sich künftig die Grundschulpädagogik vermehrt der Problematik anzunehmen hat, um dafür Sorge zu tragen, dass sich die Grundschule dem annähert, was sie seit jeher zu sein beansprucht.