uber den Nachweis von Seetierolen in Nahrungsfetten CL. FRANZKE, K.-0. HEIMS, SV. SITZKI und S. SPERNAU Bei der Verarbeitung von Fischen bzw. Fischabfiillen werden meist Ole gewonnen, die fur die menschliche Ernahrung nicht mehr in Betracht kommen. Auf Grund des verhlltnismal3ig niedrigen Preises dieser Produkte besteht ein gewisser Anreiz, Nahrungsfette pflanzlicher und tierischer Herkunft wie auch technisch wertvolle Ole, z. B. Leinol. damit zu verschneiden. so daf3 dem Nachweis von FischSl im Hinblick auf die Sortenreinheit von Fetten eine praktische Bedeutung zukommt. Fur den Nachweis von Seetierolen in pflanzlichen und tierischen Fetten ist eine Vielzahl analytischer Verfahren entwickelt worden, die zumeist auf Reaktionen beruhen, die durch bestimmte, nur in Seetierolen in groBerer Menge vorkommende Fettsauren verursacht werden. Seetierole enthalten gegeniiber den gebrauchlichen Nahrungsfetten bekanntlich u. a. nicht unbetrachtliche Anteile an Fettsauren mit 4 und mehr Doppelbindungen sowiewenn man von einigen pflanzlichen olen wie z. B. ErdnuO-, Rapsund Sojaol absiehtauch Fettsauren rnit mehr als 20 Kohlenstoffatomen [I]. I n der vorliegenden Arbeit werden vergleichend Verfahren zum Nachweis von Fischdl auf Spezifitat, Empfindlichkeit und Arbeitsaufwand untersucht. Zur Spezifitai der Naclzweisverfahren I . Nachweis dwch Farbreaktion Zum Nachweis von Fischolen ist eine Reihe von Farbreaktionen beschrieben worden. Ihre Durchfuhrung ist zumeist recht einfach und beansprucht wenig Zeit. Aus diesem Grunde werden sie in der analytischen Praxis bevorzugt herangezogen. Es sol1 zunachst untersucht werden, ob die allgemein gebrauchliche Farbreaktion zum Nachweis von Fischol nach M. TORTELLI und E. JAFFE [2] spezifisch ist . Orientierende Versuche [3] haben ergeben, daB die Farbreaktionen nach M. N. GHOSE und H. K. PAL [4] sowie S. H. BERTRAM [5] recht unzuverlassige Ergebnisse liefern, so daB wir sie in unsere weiteren Betrachtungen nicht aufgenommen haben. Avbeitsuorschvift fiiv Reakfaon m c h M. TORTELLI und E. J A~ [z]. I n einem Schiittelzylinder bzw. Reagenzglas mit Schliffstopfen werden I ml Fett, 6 ml Chloroform und I ml Eisessig durchgemischt. Dann werden 40 Tropfen einer Losung von 100/u Brom in Chloroform zugegeben und durchgeschiittelt. Der Zylinder wird auf ein Blatt weiSes Papier gestellt. Alle Fischole sollen eine deutliche Griinfarbung ergeben.Fur den ungestorten Ablauf der Reaktion miissen die Reaktionspartner wasserfrei sein. Eisessig wird daher zweckmal3ig durch Destillation rnit Acetanhydrid entwassert, ClzZoroform wird einige Tage unter gelegentlichem Um-