Zur Bandkeramik zwischen Pruth und Südlichem Bug

Abstract

ZusammenfassungDer allgemeine Kenntnisstand zur Bandkeramik (LBK) ist in den Gebieten östlich der Karpaten noch vergleichsweise gering. Es erschien daher Erfolg versprechend, ausgewählte Siedlungen in der westlichen Ukraine und in Moldawien zu erkunden. Dabei konzentrierten sich unsere Untersuchungen vornehmlich auf die Frage, ob das vollständige neolithische Kulturpaket auch die östlichsten Verbreitungsgebiete der Bandkeramik erreichte. Insbesondere sollte geklärt werden, ob man auch hier, in den offenbar verhältnismäßig kleinen Siedlungen, die charakteristischen Langhäuser errichtete. Noch vor wenigen Jahren wurde deren Existenz in den östlichsten Regionen der Bandkeramik verschiedentlich infrage gestellt.Sechs bandkeramische Fundstellen wurden für Magnetometermessungen ausgewählt und auf einigen konnten zusätzlich Sondageschnitte angelegt werden. Relevante Ergebnisse älterer Grabungen wurden einer kritischen Prüfung unterzogen. Als ein erstes Ergebnis unserer Arbeiten ist der Nachweis von Langhausstandorten festzuhalten, der allerdings hauptsächlich auf Grundlage parallel verlaufender, hausbegleitender Längsgruben erfolgt. Eine regionale Besonderheit ist ihre Nordost-Südwest-Ausrichtung. Für die auf Magnetometerprospektionen gestützte Dokumentation von Hausgrundrissen erwiesen sich die Bodenverhältnisse in den mächtigen, humusreichen Schwarzerden als wenig geeignet; immerhin gelang vereinzelt eine Beobachtung von Pfostenlöchern.In Kamyane, einer bandkeramischen Siedlung auf dem rechten Ufer des mittleren Südlichen Bug, wurde während einer kleinen Ausgrabung umfangreiches Fundmaterial geborgen. Außerdem konnten einige Keramikfragmente festgestellt werden, die im Stile der rumänischen Dudeşti Kultur verziert sind. In der Umgebung der LBK-Siedlung wurde bei Flurbegehungen ein Schuhleistenkeil gefunden, dessen Rohmaterial aus dem nordböhmischen Isergebirge stammt. Offenbar waren weiträumige Kontakte auch ein wesentliches Element der östlichsten bandkeramischen Siedlungskammern.

Kamyane-Zavallia, the Easternmost Linear Pottery Culture Settlement Ever Excavated

“…This incongruence arose partially from different taphonomic conditions: in Central Europe the long houses' layout are usually well visible in yellow loess and loess-like sediments immediately under the topsoil, while in Ukraine and Moldova, the LPC remains are covered by thick (sometimes over 1 meter) layers of black soil (chornozem) and deepened structures are diffi cult to detect in it. Recently, some of the "long pits" from old excavations were re-interpreted and are not treated as pit-houses anymore (Saile et al 2016). Pits from Kotovane are supposed to fl ank the long house (Lenartowicz 2013) as far as "pit-houses" from some Moldovan sites do (Saile et al 2016).…”

“…1: 3) (Zaliznyak et al 2013). Some other fi nds were published from several other less clear contexts (Kiosak et al 2014a;Saile et al 2016).…”

“…Probably it is a replica of real large Schuleistenkeil adze. It is the easternmost Schuleistenkeil so far known (Saile et al 2016).…”

“…The eastern "peripheral group of LPC" was defi ned in Soviet times (Telegin 1979;Telegin 1985;Zaharuk and Telegin 1985). At present, some "characteristic traits" of this "peripheral group" seem to derive from different methods of excavations and the interpretation of the structural and material culture remains, rather than refl ect any valid differences in prehistoric reality (Lenartowicz 2013;Saile et al 2016).…”

“…Characteristic potsherds of the Notenkopf phase of LPC were collected on the surface of two sites (Syne Ozero and Gnyla Skelia). The third site, KamyaneZavallia was excavated (Kiosak 2013;2016;Kiosak et al 2014a;2014b;Saile et al 2016). It yielded abundant material of LPC and, while some fi nds of LPC were discovered to the east of Kamyane-Zavallia, this cluster of sites is the easternmost Siedlungskammer of LPC.…”