Zusammenfassung
Hintergrund
Muskuloskelettale Erkrankungen k?nnen f?r Betroffene neben h?ufig chronifizierenden Schmerzen ein breites Spektrum funktionaler Einschr?nkungen beinhalten, die zu einer Verringerung der Lebensqualit?t f?hren. Insbesondere f?r mit k?rperlichen Symptomen einhergehende Krankheiten konnte in zahlreichen Studien erh?hte psychische Komorbidit?t nachgewiesen werden. Umgekehrt spielen bei Rehabilitanden mit psychischen Erkrankungen vor allem komorbide muskuloskelettalen Erkrankungen im Rehabilitationsprozess eine Rolle. Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung ist die Analyse der H?ufigkeiten psychischer bzw. muskuloskelettaler Komorbidit?ten in der orthop?dischen bzw. psychosomatischen Rehabilitation. Des Weiteren werden unter der Ber?cksichtigung von Komorbidit?ten Gruppenunterschiede bez?glich sozialmedizinischer und gesundheitsbezogener Parameter im Verlauf von 6 Monaten nach Rehabilitationsende untersucht.
Methodik
F?r die Analysen wurden Daten einer prospektiven Fragebogenerhebung mit insgesamt 3 Messzeitpunkten (MZP), zu Rehabilitationsbeginn (T1), Rehabilitationsende (T2) und zur 6-Monats-Katamnese (T3), aus 6 Reha-Kliniken Mitteldeutschlands (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Th?ringen) herangezogen, die jeweils eine Abteilung f?r Orthop?die und Psychosomatik im gleichen Haus anbieten. Es nahmen Rehabilitanden der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland beider Abteilungen im Alter zwischen 18 und 63 Jahren an der Studie teil. Die ICD-10 Zuweisungsdiagnosen in der Abteilung Orthop?die waren M00?99 (Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes) und aus der Abteilung Psychosomatik F30-39 (Affektive St?rungen) sowie F40?48 (Neurotische, Belastungs- und Somatoforme St?rungen). Die Stichprobengr??e bezieht sich auf 439 Rehabilitanden (Orthop?die N=224, Psychosomatik N=215), f?r die zu allen 3 MZP auswertbare Datens?tze vorlagen. Zur Erfassung der jeweiligen Komorbidit?t und f?r die Durchf?hrung der statistischen Analysen wurden die Reha-Entlassungsdiagnosen (ICD-10) aus der ?rztlichen Dokumentation als Grundlage zur Differenzierung von 4 Subgruppen (pro Abteilung jeweils mit und ohne Komorbidit?t) herangezogen. Zu allen Messzeitpunkten wurden sozialmedizinische und gesundheitsbezogene Parameter erhoben.
Ergebnisse
Die h?chste Quote an arbeitsunf?higen Rehabilitanden zu Reha-Beginn haben die komorbiden Subgruppen. Die geringste Verringerung dieses Anteil 6 Monate nach Rehabilitation zeigt die komorbide orthop?dische Gruppe. Zu Reha-Beginn und 6 Monate nach Rehabilitation zeigen beide komorbide Gruppen am h?ufigsten keine Erwerbst?tigkeit. Die h?chste Quote an Erwerbsminderungsrentenantragstellern (EM-Rente) hat zu diesen beiden Messzeitpunkten die komorbide orthop?dische Subgruppe. Bei der komorbiden psychosomatischen Gruppe verdoppeln sich diesbez?glich die Anteile. Zu Reha-Beginn zeigen in der orthop?dischen Gruppe 31% und in der komorbiden orthop?dischen Gruppe 60% auff?llige psychische Belastungen. Bei den psychosomatischen Subgruppen sind die H?ufigkeiten erwa...