Zusammenfassung
An insgesamt 53 Kaninchen (Versuch A: 17 adulte Tiere, Variation des Ca‐Gehaltes (durch CaCO3) im Futter: 8,6; 22,2; bzw. 40,3 g Ca/kg TS bei konstantem Vitamin D‐Gehalt von ca. 750 IE/kg Futter bzw. Versuch B: 36 Jungkaninchen, Ca‐Gehalt 5,2; 19,7 bzw. 30,8 g/kg TS, Vitamin D‐Gehalt: 0, 1000 bzw. 5000 IE/kg Futter) wurden Ca‐Stoffwechsel (sb. Verdaulichkeit, Exkretion und Retention) sowie mögliche Effekte einer variierenden Ca‐ und Vitamin D‐Versorgung auf pathologisch‐anatomische bzw. histologische und chemische Beschaffenheit von Aorta, Niere und Femur untersucht. Folgende Ergebnisse wurden dabei erzielt:
Mit steigender Ca‐Aufnahme wurde ‐ unabhängig von der Vitamin D‐Versorgung ‐ eine zunehmend höhere scheinbare Verdaulichkeit von Calcium (von ca. 50 auf 80% ansteigend) und von Magnesium (50 → 80%) beobachtet, während die scheinbare P‐Verdaulichkeit von über 30 auf unter 10% zurückging.
Ohne änderung der Harnmengenproduktion wurden die teils weit über den Bedarf absorbierten Mengen von Calcium (und Magnesium) vorwiegend renal exkretiert (Ca‐Konzentration im Harn von unter 1 auf > 18 g/1 ansteigend).
Nur bei den adulten Tieren führte die forcierte Ca‐Aufnahme zu einem Anstieg des Ca‐Gehaltes im Blutplasma (15,7; 16,3 bzw. 18,1 mg Ca/dl). Dabei blieb der Anteil des ionisierten Calciums konstant (ca. 45%).
Sowohl bei adulten wie auch bei jungen Kaninchen stieg der Ca‐Gehalt in der Aorta in Abhängigkeit von der Ca‐Versorgung signifikant an. Unabhängig davon förderte auch die Vitamin D‐Zufuhr die Ca‐Einlagerung in die Aorta.
Mit steigender Ca‐Zufuhr nahmen Frequenz und Intensität von Gefäß‐ und Nierenverkalkungen bei adulten Kaninchen tendenziell zu, bei Jungkaninchen konnten extraossäre Calcifikationen im Zeitraum von 14 Wochen nicht provoziert werden.