Künstlerisch-kreative Arbeit wird auf politischer Ebene gern als moderne und zeitgemäße Arbeits- und Wirtschaftsform beansprucht. Die Wissenschaft hingegen schreibt ihr vielfach eine paradigmatische Kulturbedeutung im neuen Kapitalismus zu. Doch sind Kreative überhaupt eine geeignete soziale Gruppe, um solche weitreichenden Schlüsse zu ziehen? Diese Studie betrachtet die bisher kaum untersuchten Arbeitsverhältnisse in der Modedesign- sowie in der Kommunikationsbranche und geht der Frage nach, ob sich die kapitalistischen Geister nicht eher in den sozialen Kämpfen der Akteure zeigen: im Spannungsfeld von künstlerischem Drang und wirtschaftlichem Zwang.
Anmerkungen zum Gestaltwandel sozialer AbsicherungIn den Diskussionen um die Grenzen des Wohlfahrtsstaats wird zunehmend von einer Rekommodifizierung gesprochen. Konstatiert wird, dass sich ein Wandel in der arbeitsmarktpolitischen Eingliederung vollzieht, der auf einer normativen Aufwertung von Eigenverantwortung beruht. Wie weit dieser Wandel geht und wie er zu deuten ist, wird indes kontrovers debattiert. Diese Frage wird aufgegriffen und hinsichtlich ihrer Bedeutung für gesellschaftliche Teilhabe diskutiert. Die These ist, dass sich mit dem Gestaltwandel sozialer Absicherung erwerbsbezogene Absicherungsmodi und ihre stratifizierende Wirkung verändern. Die auf aktivierende Eigenverantwortung zielende Wohlfahrtsstrategie bricht, so gilt es zu zeigen, weitgehend mit den bislang gültigen Zielen der Lebensstandard-und Statussicherung. Sie mün-det in eine Prekarisierung materieller und institutioneller Teilhabe und verweist daher auf eine steigende Bedeutung von Erwerbsarbeit für gesellschaftliche Teilhabe.
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