Das DIPS Open Access: Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen 1.2 stellt die überarbeitete Version des DIPS Open Access dar. Es wurde für eine schnellere Durchführung gekürzt. Damit liegt das etablierte diagnostische Interview in seiner sechsten Auflage vor und steht für Praxis und Forschung weiterhin frei zur Verfügung. Mithilfe des DIPS Open Access 1.2 können Diagnosen psychischer Störungen nach DSM-5 und ICD-10 zuverlässig gestellt werden. Zudem können wichtige Informationen für die Planung und Durchführung psychotherapeutischer Interventionen strukturiert ermittelt werden.
Der Interviewleitfaden des DIPS Open Access 1.2. leitet Interviewerinnen und Interviewer durch das diagnostische Gespräch. Im Anschluss an den Interviewleitfaden bietet das DIPS Open Access 1.2 die Möglichkeit einer umfassenden Dokumentation der allgemeinen Anamnese sowie der sozialen Beurteilung. Der ebenfalls enthaltene Protokollbogen ermöglicht schließlich die übersichtliche Dokumentation der erhobenen Symptomatik sowie eine detaillierte Zuordnung zu DSM-5-Kriterien.
Hintergrund: Ziel dieser Studie ist die Überprüfung der Interrater- und Retest-Reliabilität des an die DSM-IV-TR-Kriterien angepassten und erweiterten Diagnostischen Interviews bei Psychischen Störungen [DIPS für DSM-IVTR; Schneider und Margraf, 2006]. Methode: 10 geschulte Interviewerinnen führten 237 Interviews in klinischen ambulanten und stationären Einrichtungen durch. Ergebnisse: Die Ergebnisse sprechen für eine gute bis sehr gute Interrater-Reliabilität der Oberklassen Angststörungen, affektive Störungen, somatoforme Störungen, Schlafstörungen, Essstörungen, Substanz- und Alkoholmissbrauch/-abhängigkeit sowie aller überprüfbarer Diag nosekategorien und für den Ausschluss psychischer Störungen. Ein vergleichbares Bild ergab sich für die Retest-Reliabilitäten: Lediglich die Störungsoberklasse Schlafstörungen sowie die Diagnoseklassen generalisierte Angststörung und dysthyme Störung zeigten eine nicht zufriedenstellende Reliabilität. Die Reliabilitätswerte waren für die verschiedenen klinischen Settings (ambulant vs. stationär) vergleichbar. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass auch das vollständig überarbeitete und erweiterte DIPS für DSM-IV-TR ein reliables Interview zur Diagnostik psychischer Störungen darstellt und komorbide Störungsbilder, wie sie insbesondere im klinischen Alltag häufig anzutreffen sind, zuverlässig abbilden kann.
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Das “Diagnostische Interview bei psychischen Störungen“ (DIPS für DSM-IV-TR; Schneider & Margraf, 2006 ) ist ein strukturiertes Interview, welches erweitert und an die DSM-IV-TR Kriterien angepasst wurde. Fragestellung: Ziel dieser Studie ist die Validierung des DIPS für DSM-IV-TR. Methode: Die Validität der DIPS-Diagnosen wurde mit einer Fragebogenbatterie an einer Stichprobe von 194 Patienten aus unterschiedlichen klinischen Einrichtungen überprüft. Ergebnisse: Die Ergebnisse sprechen für eine gute Validität der Oberklassen Angststörungen, Affektive Störungen, Somatoforme Störungen, Essstörungen, Substanz- und Alkoholmissbrauch/-abhängigkeit sowie einzelner, überprüfbarer Störungskategorien und für den Ausschluss psychischer Störungen. Eine ungenügende Validität ergab sich für die Oberklasse Schlafstörungen und der Generalisierten Angststörung. Schlussfolgerungen: Das DIPS für DSM-IV-TR zeigt außer bei der Generalisierten Angststörung und den Schlafstörungen eine gute Validität bei Patienten ambulanter sowie stationärer psychiatrischer Einrichtungen.
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