This chapter presents a reflexive approach to teacher identity in CLIL, which is structurally similar to the sociolinguistic approach to language acquisition (e.g., Norton 2013), replacing psychological concepts (e.g., motivation) with sociological ones (e.g., investment). Teacher professionalization is understood as a reflexive, biographically embedded process of identity construction that can be modelled using the concept of Bildung as a transformation of a teacher’s relation to him‑ or herself and to the (professional) world s/he is acting in (Bonnet & Hericks 2013). We use this theoretical framework to explore the state of the art of international CLIL teacher research. Findings from the literature will be complemented by data from an ongoing research project.
Die in diesem Beitrag eröffnete Perspektive auf Professionalität bringt empirische Analysen aus den unterschiedlichen Handlungsfeldern Schule, Frühpädagogik und Soziale Arbeit miteinander ins Gespräch. In modernen Gesellschaften steht professionelles Handeln zunehmend vor dem Problem, die bestehende Spannung zwischen der interaktiven Praxis mit der Klientel sowie organisationalen (und gesellschaftlichen) Normen zu bewältigen. Die Bearbeitung dieser Spannung im Sinne einer konstituierenden Rahmung ist Grundlage für die Beurteilung einer beruflichen Praxis als professionalisiert. In einem weiteren Schritt zielen unsere Analysen auf den systematischen Vergleich unterschiedlicher beruflicher Praxen anhand der in ihnen implizierten (diskurs-)ethischen Prinzipien (wie bspw. Macht und Willkür). Diese Differenzierung betrifft zentral auch den Sachbezug und stellt die Grundlage einer normativen Bewertung dieser Praxen dar. Der Beitrag diskutiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Handlungsfelder in Bezug auf ihre jeweilige Organisationsstruktur, implizite (diskurs-)ethische Prinzipien, die Anforderungen an Fachlichkeit sowie auf normative Erwartungen. Schlagworte Praxeologisch-wissenssoziologische Professionsforschung, konstituierende Rahmung, Diskursethik, Habitus und Norm, konjunktiver Erfahrungsraum Moderne bzw. postmoderne Gesellschaften, die in hohem Maße arbeitsteilig und wissensbasiert organisiert sind, bestehen aus zahlreichen Teilsystemen, in denen beträchtliches inhaltliches und interaktionales Spezialwissen notwendig ist, um sich darin erfolgreich zu bewegen. Der Erwerb dieses Wissens erfordert eine lange und spezialisierte Ausbildung (in der Regel ein Studium) und Praxiserfahrung
Durch die verstärkte Aufmerksamkeit für Professionalität und Professionalisierung von Lehrer_innen im Zuge der Qualitätsoffensive Lehrerbildung wird die Frage nach der Rolle von Fachlichkeit in der Professionsforschung zunehmend diskutiert. Im strukturtheoretischen Ansatz ist Professionalität über lange Zeit generisch betrachtet worden, indem die zentralen Handlungsprobleme von Lehrer_innen überfachlich verortet wurden. Aktuelle empirische und theoretische Beiträge legen jedoch nahe, dass die strukturtheoretischen Zentralprobleme - die Bearbeitung der Antinomien, der Umgang mit Ungewissheit und die Entwicklung von Reflexivität - sowohl generisches als auch fachliches und fachdidaktisches Wissen zu ihrer Bearbeitung erfordern. Die Forschung zum berufsbiographischen Ansatz bestätigt dies und offenbart darüber hinaus die gegenseitige Verwiesenheit der beiden Aspekte: reflektiertes fachliches und fachdidaktisches Wissen - z.B. eine subjektive fachspezifische Lern- und Bildungstheorie - sind notwendig, um die sich zunächst generisch zeigenden Handlungsprobleme (z.B. Technologiedefizit oder Anerkennung der Lernenden als pädagogische Andere) produktiv zu lösen. Diese Überlegungen lassen den Erwerb einer berufsfeldbezogenen, reflektierten Fachlichkeit als zentrales Element von Professionalität und Professionalisierung erscheinen. Sie unterstreichen die Bedeutung vor- und außeruniversitärer Erfahrungen für die erste und zweite Phase der Lehrerbildung und machen die Notwendigkeit einer stärkeren Verknüpfung der verschiedenen Studienanteile der Lehrerbildung deutlich.
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