Forschung zu Mediennutzung im Unterricht nimmt bisher selten einen fachlichen Blick ein, obwohl gerade im Mathematikunterricht spezifische Medien im Einsatz sind. Die berichtete Lehrkräftebefragung zeigt die aktuelle mathematikspezifische Mediennutzung in der Sekundarstufe auf und erklärt Unterschiede durch individuelle und organisationale Faktoren im Kontrast unterschiedlicher Gruppen von Nutzungshäufigkeit. Weiter diskutieren wir Implikationen zur Förderung von Medieneinsatz im Mathematikunterricht.
ZusammenfassungMediennutzung wird bislang selten fachspezifisch beschrieben. Der Fokus liegt meist entweder auf der Ausstattung und Nutzung im Allgemeinen – und damit weniger auf der Situation in einzelnen Fächern – oder auf der fachspezifischen Beschreibung für nur einzelne Medien. Aus naturwissenschaftsdidaktischer Perspektive ist aber gerade die fachspezifische Funktion des Medieneinsatzes im Lehr-Lern-Prozess bedeutsam. Dies legt eine theoretisch begründete Heuristik der Mediennutzung nahe, die unter anderem die fachdidaktische Tiefenstruktur der Mediennutzung in den Blick nimmt. In diesem Beitrag werden erste Indizien für fachdidaktische Potenziale von Medien mit Blick auf Lernprozesse in den naturwissenschaftlichen Fächern vorgestellt. Im Vergleich verschiedener exemplarischer Medien zwischen den drei Fächern Biologie, Chemie und Physik werden damit frühere Untersuchungen, z. B. zu einzelnen Medien wie dem Computer erweitert. Untersucht werden die Verfügbarkeit und Nutzung insbesondere gegenständlicher Modelle sowie digitaler Medien. Es ergeben sich in bestimmten Unterrichtssituationen Fachspezifika, die als Beleg für die vorgeschlagene Heuristik interpretiert werden können.
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