ZusammenfassungUnser Schulsystem braucht digital kompetente Lehrkräfte. Daher ist es unumgänglich, Lehramtsstudierende mit diesen Kompetenzen auszustatten. Dieser Beitrag befasst sich mit der Frage danach, ob die Förderung digitaler Kompetenzen im Lehramtsstudium an deutschen Universitäten stattfindet und wie eine solche Förderung aussehen kann. Dafür wurde eine Dokumentenanalyse durchgeführt und anschließend ein Seminar zur Förderung der berufsbezogenen digitalen Kompetenzen von Lehramtsstudierenden konzipiert und evaluiert. Als Kompetenzrahmen diente dabei der Europäische Rahmen für die digitale Kompetenz von Lehrenden (Redecker, 2017). Das Seminar wurde in einem Pre-Post-Design auf seine Wirksamkeit untersucht. Alle Teilnehmenden schätzten nach Beendigung des Seminars ihre digitale Kompetenz als verbessert ein. Vermutete Effekte in Bezug auf den Einfluss des Faktors MINT-Studium auf die digitale Kompetenz konnten, auch aufgrund der kleinen Stichprobengröße, nicht festgestellt werden. Die Aussagen zur Wirksamkeit sind ebenfalls nur eingeschränkt zu betrachten, da unter den Teilnehmenden keine Anfängerinnen und Anfänger waren. Hier gilt es, weitere Untersuchungen anzustellen.
ZusammenfassungAngesichts der rasanten technologischen Entwicklungen der letzten Jahre können wir heute nur erahnen, wie sich unsere Lebenswelt und damit auch der Unterricht entwickeln. Sicher ist jedoch, dass digitale Technologien die Zukunft des Unterrichts mitbestimmen. Ein von Politik und Wissenschaft initiiertes Modell zur Beschreibung der notwendigen Kompetenzen stellt der Europäische Referenzrahmen für die digitale Kompetenz von Lehrenden (DigCompEdu) dar. Ziel des Beitrags ist es, die Vorstellung von Akteuren der Schulpraxis über den Unterricht der Zukunft mit diesem Modell abzugleichen. In drei Online-Workshops wurden daher von insgesamt 26 Lehrkräften, 18 Lehramtsstudierenden und 9 Bildungsadministratorinnen und -administratoren in Kleingruppen Szenarien für eine wünschenswerte Zukunft des Unterrichts im Jahr 2030 entwickelt und anschließend inhaltsanalytisch ausgewertet. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Lehrkräfte insbesondere Innovationen im Bereich der Organisation von Schule und der Gestaltung des Unterrichts identifizieren. Die so identifizierten Themen lassen sich drei der insgesamt sechs DigCompEdu-Kompetenzbereiche zuordnen. Eine Konkretisierung des Einsatzes digitaler Technologien im Unterricht hingegen findet sich in den Vorstellungen nicht. Es ist daher notwendig, für die Zukunft verstärkt den konkreten Transfer von der Entwicklung in die Unterrichtspraxis zu betrachten, damit ein Einsatz digitaler Technologien unterstützt wird.
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