Dieser Artikel befasst sich mit zwei Lehr-/Lernansätzen, die aktuell stark diskutiert werden. Beiden ist gemeinsam, dass sie die Selbstständigkeit und die hohe Aktivität der Lernenden in den Mittelpunkt stellen (selbstreguliertes Lernen) und einen Fokus auf das kollaborative Arbeiten (soziales Lernen) legen. Forschendes Lernen zeichnet sich dadurch aus, dass es die wissenschaftliche Ausbildung an Hochschulen durch forschende Tätigkeiten der Studierenden umsetzen will. Offene Lehr-/Lernpraktiken (Open Educational Practices) werden in Zusammenhang mit der Öffnung von Lehre diskutiert, beinhalten in der Umsetzung jedoch auch Aspekte, die für eine offene Wissenschaft (Open Science) von Bedeutung sind. Sollen Studierende durch forschendes Lernen in Wissenschaft hineinwachsen, so spielt die Öffnung der Wissenschaft auch für sie eine Rolle. In unserem Beitrag diskutieren wir den Begriff der Offenheit aus diesen unterschiedlichen Perspektiven und gehen der Frage nach, inwieweit sich Aspekte offener Lehr-/Lernpraktiken in das Konzept des forschenden Lernens integrieren lassen. Wir schlagen eine Matrix vor, um die Offenheit im forschenden Lernen anhand der Merkmale offener Lehr-/Lernpraktiken sowie verschiedener Varianten forschenden Lernens zu vergleichen und diskutieren die Relevanz der Ansätze für die offene Wissenschaft. Die Zusammenführung von offenen Lehr-/Lernpraktiken und forschendem Lernen kann erste Einblicke geben, wie sich die an Hochschulen stattfindenden Öffnungsprozesse auf die wissenschaftliche Ausbildung auswirken.
Entwicklung eines Instruments zur Analyse Forschenden LernensZusammenfassung Forschendes Lernen hat sowohl im deutschsprachigen Raum wie auch international eine lange universitäre Tradition. Seit den 1970er Jahren wurden zahlreiche Modelle entwickelt, es mangelt aber an einer systematischen Ausdifferenzierung ebenso wie an praktischen Umsetzungshilfen. Ein aktuelles Modell von Angela Brew bildet hier eine Ausnahme. Es leitet didaktische Entscheidungen auf der Mikro-und Mesoebene an und macht die Bandbreite der Gestaltungsmöglichkeiten Forschenden Lernens deutlich. Mit dem vorliegenden Beitrag prüfen wir das Modell auf seine Anwendbarkeit im deutschsprachigen Hochschulraum. Wir entwickeln das Modell weiter und setzen es zur Analyse von Projekten zum Forschenden Lernen ein.
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