Zusammenfassung
Ziel Die Geburtseinleitung in frühen Schwangerschaftswochen ab 34+0 SSW wird häufig in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für einen Kaiserschnitt gebracht. Zuletzt wies der PPROMT Trial auf eine erhöhte Kaiserschnitt-Rate hin, wenn wegen einem frühen vorzeitigen Blasensprung (PPROM) die Schwangerschaft vorzeitig beendet wird. Ziel dieser Untersuchung war daher zu überprüfen, wie die Effektivität einer Geburtseinleitung nach einem PPROM mit 34 und 35 SSW im Vergleich zu einem höheren Gestationsalter ist.
Material und Methodik In diese historische Kohortenstudie wurden Geburtseinleitungen ab 34+0 SSW wegen eines PPROM an zwei Perinatalzentren eingeschlossen. Geburtseinleitungen mit 34 und 35 SSW (Gruppe 1) wurden mit denen zwischen 36+0 und 36+6 SSW (Gruppe 2) respektive 37+0 bis 37+6 SSW (Gruppe 3) verglichen. Die Geburtseinleitung erfolgte 12–24 Stunden nach dem Blasensprung, und eine antibiotische Prophylaxe wurde routinemäßig gegeben. Der primäre Zielparameter war die Kaiserschnitt-Rate.
Ergebnisse Es gab signifikant mehr Kaiserschnitte in der Gruppe 3 im Vergleich zur Gruppe 2 (7 vs. 25%, p=0,0136), jedoch konnte dieses Ergebnis in der univariablen und multiplen Regressionsanalyse nicht bestätigt werden. Hierbei zeigte sich kein signifikanter Einfluss des Gestationsalters (Gruppenzugehörigkeit) auf die Kaiserschnitt-Rate. Signifikante Parameter, die dieses Risiko erhöhten, waren der Body mass index und der Bishop score.
Schlussfolgerung Die Geburtseinleitung ab 34+0 SSW wegen eines frühen vorzeitigen Blasensprungs ist nicht mit einer erhöhten Rate an Kaiserschnitten assoziiert.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.