In der minimal invasiven Diagnostik, Therapie und Therapiekontrolle,
bei Implantaten oder Medikamentdosiersystemen
sind heute mikro- und nanotechnologische Komponenten wesentliche
Bausteine von Gesamtsystemen. Aktuelle Entwicklungen
zeigen ein weites Feld von Einsatzmöglichkeiten der
Mikro- und Nanotechnik für medizinische Anwendungen.
Allein der Weltmarkt physikalischer Sensoren für Druck, Temperatur
und Beschleunigung erreichte im Jahr 2003 ein Handelsvolumen
von mehreren 100 Milliarden EUR. Aufgrund
extremer Miniaturisierung durch mikro- und nanotechnologische
Methoden bieten sich kleinste Sensoren für medizinische
Anwendungen immer mehr an. Werden physikalische
Sensoren mit einer Telemetrieeinheit zur drahtlosen Datenübertragung
verbunden, biokompatibel verpackt und minimal
invasiv implantiert, können Parameter von Körperfunktionen
- wie Drücke in Organen oder Blutdruck, Beschleunigung von
Gefäßwänden, Temperatur oder Nervenströme - permanent
und kabellos gemessen werden. Für den Bereich der Drucksensorik
eröffnen sich in der chirurgischen Diagnostik eine
Reihe von Möglichkeiten, die von Druckmessungen im Gehirn
nach Trauma, Kompartmentdruckmessungen im Abdomen,
Organen oder Extremitäten bis hin zu Blasendruckmessungen
bei Patienten mit Querschnittssyndrom reichen. In der
vorliegenden Arbeit wird am Beispiel eines Blasendrucksensors
dieser Hochtechnologiebereich aus chirurgischer Sicht
dargestellt und diskutiert.
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