Der vorliegende Beitrag bringt Executive Summary und Empfehlungen aus „Forschende und ihre Daten: Ergebnisse einer österreichweiten Befragung. Report 2015“. Dieser Report gibt einen Überblick über die österreichweite Befragung zu Forschungsdaten, die im Rahmen des Projekts e-Infrastructures Austria 2015 durchgeführt wurde. Diese richtete sich an das wissenschaftliche und künstlerisch-wissenschaftliche Personal aller 21 öffentlichen Universitäten sowie an drei außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Österreich. Die Teilnehmenden wurden zu folgenden Themenbereichen befragt: Datentypen und Formate; Datenarchivierung, -sicherung und -verlust; ethische und rechtliche Aspekte; Zugänglichkeit und Nachnutzung; Infrastruktur und Services. Die in diesem Kontext erstmals auf nationaler Ebene durchgeführte Befragung diente der Erhebung des praktischen Umgangs mit Forschungsdaten in Österreich und ist somit die Basis für eine konsekutive Optimierung der zweckdienlichen Infrastruktur, für eine Anpassung der Serviceangebote sowie für eine Neuorientierung bei der Ermittlung von Ressourcen in diesem strategischen Bereich entsprechend der geäußerten Bedürfnisse der im Forschungsprozess Tätigen.
Im Januar 2014 wurde in Österreich das dreijährige vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) geförderte Partnerprojekt e-Infrastructures Austria initiiert, das den koordinierten Ausbau von digitalen Archiven, die Weiterentwicklung von Services und den Aufbau eines Wissensnetzwerks für die Bereitstellung, Verbreitung und sichere Archivierung von elektronischen Publikationen, Multimedia-Objekten und anderen Daten aus Forschung und Lehre verfolgt. An den 20 teilnehmenden Universitäten und fünf weiteren Forschungseinrichtungen geht es nicht nur darum, die technische Infrastruktur bereitzustellen, sondern vor allem auch um ein strategisches Konzept für das zukünftige Forschungsdatenmanagement in Österreich. Dabei wird auf die Möglichkeiten und Herausforderungen Bezug genommen, die sich durch den Umgang mit digitalen Objekten und sich ständig erweiternde Anwendungsbereiche ergeben. Heute sind innovative Formen der Nachnutzung gefragt, postuliert durch den Open Access-Gedanken und das Konzept einer kooperativen, offenen Wissenschaft. Bei der langfristigen strategischen Planung von Repositorien gilt es, Interoperabilität, eine laufende Erweiterung der Systeme, Organisation und Management zu beachten. Eine Grundvoraussetzung dafür, dass Daten langfristig auffindbar, verständlich und nachnutzbar bleiben, ist die Wahrung der Rechtssicherheit. Alle wissenschaftlichen Einrichtungen sollten für die Schaffung eines gemeinsamen Rechtsraums sorgen. Dieser kann durch die Einführung von geeigneten Policies und Datenmanagementplänen begleitet werden. e-Infrastructures Austria involviert mit der verfolgten Projektstruktur unterschiedliche Stakeholder (Bibliotheken, lokale IT-Dienstleister, Wissenschafter, Beschäftigte aus juristischen Abteilungen, institutionelle und nationale Forschungsförderungsbüros). Dadurch sollten spezifische Rollen und Verantwortlichkeiten in den Prozessen des digitalen Workflows wahrgenommen werden.
e-Infrastructures Austria veranstaltete im Juni 2016 ein 4-tägiges Fortbildungsseminar für Forschungsdaten und e-Infrastrukturen zur Unterstützung von VertreterInnen aus Bibliotheken, Forschungs- und IT-Services beim Aufbau von institutionellen Repositorien und forschungsunterstützenden Services. Die angebotenen Vorträge deckten technische, organisatorische und rechtliche Themen ab. Sie bildeten eine Ergänzung zu bestehenden Ausbildungsmöglichkeiten und förderten den Wissensaustausch in den Bereichen Forschungsdatenmanagement, Workflows von Forschungsprozessen und digitaler Archivierung.
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