Ein länger bekannter Grabhügel aus der Karstregion Istriens im Norden derAdria ist bislang nur summarisch veröffentlicht worden. Eine genauere Betrachtung der im Gelände erhaltenen Relikte erlaubt es, den Hügel als Kuppelgrab zu rekonstruieren. Die Datierung der Anlage in die Mittelbronzezeit nach dem System von Reinecke ist einigermaßen gesichert. L>amit stellt sich die Frage, ob das Kuppelgrab in dieser außerhalb Griechenlands kaum beobachteten Form nach Vorbildern aus der mykenischen Welt errichtet worden ist. Zusammenhänge im Totenbrauchtum, in der Repräsentanz herausragender Persönlichkeiten über ihren Tod hinaus werden durch das Grabmonument greifbar. Einige Bronzefunde aus dem östlichen Adriabereich belegen über den Typus des Kuppelgrabes hinaus Verbindungen mit dem Südteil des Kontinents, Un tumulus de la region carstique dTstrie dans le Nord de l'Adriatique, connu depuis quelques temps de ja, n*a ete publie qu'imparfaitement jusqu'ici. Un examen plus pousse des vestiges sur le terrain a permis de restituer une tholos. La datation de cette construction au Bronze moyen, selon le Systeme de Reinecke, est ä peu pres süre. Vu sä forme rarement observee ä l'exterieur de la Grece, la question se pose, si la tholos fut erige d'apres des exemples du monde mycenien. II laisse entrevoir des points de comparaison dans les coutumes funeraires et la representation de personnalites exceptionnelles au-delä de la mort. Quelques objets en bronze de la bordure Orientale de rAdriatique confirment, outre le type de tholos, des relations avec le Sud du contiment.A grave mound in the Karst region of Istria on the northern Adriatic has long been known but has hitherto not been sufficiently described in the literature. Closer observation of the relics preserved in the terrain allows a reconstruction of the hill äs a tholos. The dating of the site to the Reinecke Middle-Bronze Age is reasonably certain. The question arises whether the tholos, whose form has rarely been found outside of Greece, was modeled after prototypes from the Mycenaean world. Similarities in burial customs and in the representation ofpreeminent persons after death may be seen in the grave monument. Apart from the tholos type, some bronze finds from the eastern Adriatic region attest to connections with the southern pari of the continent. Unweit des Ausgrabungsplatzes Monkodonja inIstrien, über den im vorangegangenen Jahrgang dieser Zeitschrift berichtet worden ist (Terzan/Mihovilic/Hän-sel 1999), befindet sich nahe beim östlichen Ende des fjordartigen Limski Kanals auf einer die umgebende flachhügelige Landschaft dominierenden Erhöhung mit dem Namen Maklavun innerhalb der Ortsflur von Rovinj ein seit längerem durch B. Bacic ergrabener Tumulus (Abb. l). Er verfaßte auch 1960 den ersten Bericht dazu (Bacic 1960). Des weiteren hat sich K. Bursic-Matijasic in einer 1997 erschienenen Studie mit dem Hügel, seiner Lage im Gelände und den aus ihm geborgenen Funden befaßt und dabei die alten Planskizzen erneut vorgelegt (Bursic-Matijasic 1997) 1 . Die schematisch ang...
Istrien; Früh-und Mittelbronzezeit; Monkodonja; befestigte Siedlung; 14 C-Datierungen. Istrie; âge du Bronze ancien et moyen; Monkodonja; habitat fortifié; dates 14 C. Istria; Early and Middle Bronze Age; Monkodonja; enclosed settlement; 14 C datings. Die in Vorberichten schon mehrmals vorgelegte befestigte Siedlung aus der entwickelten Früh-und Mittelbronzezeit von Monkodonja bei Rovinj in Istrien stellt uns vor manche Probleme der Datierung. Einerseits ist klar, daß die Nutzungsdauer der wiederholt ausgebauten Befestigungsanlage in dem Akropolis genannten Kernbereich und auch der Erweiterungsbauten an den beiden Haupttoren und der Umfassungsmauer einen längeren Zeitraum gewährt hat. Andererseits stützt sich ihre archäologische Einordnung nur auf wenige Bronzefunde und signifikante Keramik. Die zahlreiche, aber zumeist sehr bruchstückhaft überlieferte Keramik ist in ihrer ausgesprochen lokalen Formgebung für eine engmaschige zeitliche Einordnung ebenfalls nicht besonders hilfreich. So wurde eine Serie von 21 14 C-Datierungen im Kieler Leibniz-Labor für Altersbestimmung angefertigt, durch die ein Bild der sich im Laufe einiger Ausbaumaßnahmen wandelnden Befestigungsanlage und ihrer Bebauung hinter den Mauern gewonnen werden konnte. Alle Datenproben für die AMS-Messungen wurden an tierischen und menschlichen Knochen vorgenommen. Weitere Messungen werden folgen, da auch nach Vorlage der Datenserie noch manche Frage offen ist. Eine erste, durch eine Messung dokumentierte Begehung des Hügels, die keine Siedlungsspuren hinterlassen hat, fand in der Mitte des 3. vorchristlichen Jahrtausends statt. Die Akropolismauer wurde vor 1800 v. Chr. errichtet, ihre Ausbauphasen reichen bis an das Ende des 15. Jahrhunderts. Die Außenbefestigung dürfte eine bis zwei Generationen später fertig gewesen sein. Ihre kasemattenartigen Anbauten waren bis um oder nach 1200 v. Chr. in Benutzung. Die Gräber im Bereich des Westtors dürften in der Zeit des frühesten Ausbaus der Siedlung auf dem Berg angelegt und erst später in das Befestigungssystem einbezogen worden sein. Letzte Begehungen des zentralen Siedlungsbereichs stammen aus der Zeit um 1000 v. Chr. Déjà présenté dans plusieurs rapports préliminaires, l'habitat fortifié de Monkodonja près de Rovinj en Istrie, qui date d'un Bronze ancien déjà avancé et du Bronze moyen, pose des problèmes de datation. D'un côté, il est clair que l'occupation de la fortification, élargie à plusieurs reprises dans la zone centrale appelée "acropole", et des constructions annexes aux deux portes principales et contre le rempart a duré un certain temps; de l'autre, leur classification archéologique ne repose que sur quelques trouvailles en bronze. Vu sa morphologie locale, la céramique abondante, mais généralement très fragmentée, ne se prête pas particulièrement à une fixation chronologique précise. Une série de 21 dates 14 C a ainsi été réalisée au Leibniz-Labor de Kiel qui donnent une idée des modifications apportées à la fortification et aux constructions aménagées derrière le rempart. Tous les échantil...
Seit 1997 werden in der befestigten Siedlung, dem Kastelliere, von Monkodonja bei Rovinj in Istrien Grabungen durchgeführt, über die hier ein Vorbericht geboten wird. Die älteren Grabungen aus den Jahren 1953 bis 1954 von B. Bacic sind 1998 in einem Ausstellungskatalog publiziert worden. Die etwa 250 m lange Höhensiedlung ist durch mehrfache, zum Teil noch sehr gut erhaltene und oberflächlich sichtbare Manerzüge gegliedert. Zwei kompliziert gesicherte Torzugänge öffneten sich im Westen zum Meer sowie zu einer Außensiedlung und einer tiefen Karsthöhle im Norden. In der besonders gut befestigten akropolisartigen Kernsiedlung sind mindestens zwei Bauphasen von großen Gebäuden mit Haupt-und Nebentrakten, teilweise innerhalb von hofartigen Flächen liegend, freigelegt worden. Im Randbereich der Siedlung nahe dem Westtor wurden dagegen kleinere und ganz anders gegliederte Hausgrundrisse beobachtet. Erfaßbar sind die Gebäude durch die untersten Lagen von Trockenmauern und durch Pfostenlöcher, die in den felsigen Untergrund eingeschlagen wurden. Die Befestigungsmauern dagegen sind stellenweise bis zu einer Höhe von über 2m erhalten. Die Datierung der Anlage in die Zeit der ausgehenden Frühbronzezeit (Reinecke BzAz) bis in die entwickelte, vielleicht sogar späte Mittelbronzezeit (Reinecke BzB-C) ist gesichert. Andere Siedlungsperioden sind nicht vertreten. Die Grabung gewinnt durch den guten Erhaltungszustand der Architekturreste ihre Bedeutung. In den unterschiedlichen Gebäudetypen im Zentrum und an der Peripherie wird eine innere soziale Gliederung der Siedlung erfaßt. Erstmalig wird eine größere Siedlungsgrabung in einem der istrischen Kastelliere durchgeführt. On präsente ici un rapport preliminaire des fouilles effectuees depuis 1997 dans l'habitat fortifie de Monkodonja pres de Rovinj en Istrie. Les anciennes fouilles de B. Bacic des annees 1953-54 oni ete publiees dans un catalogue d'exposition. Cet habitat de hauteur, atteignant pres de 250 m de longueur, est structure par plusieurs murs, partiellement tres bien conserves et visibles en surface. Deux portes, a l'acces fortifie de maniere compliquee, s'ouvraient sur la mer a l'ouest et sur un habitat externe ainsi qu'une profonde caverne karstique au nord. Dans le noyau de l'babitat, une sorte d'acropole particulierement bien fortifie, deux phases de construction de grands bätiments, avec annexes, situes dans des sortes de cours, ont ete mises au jour. Par contre dans les parties peripheriques de Vbabitat, -pres de la porte occidentale f on a releve des plans de maisons plus petits et structures de maniere tout diffefente. Les constructions sont identifiables gräce aux niveaux les plus profonds de murs en pierres seches et aux trous de poteaux creus dans le sous-sol rocheux. Les murs de fortification, par contre, se sont conserves par endroits jusqu'ä une hauteur de plus de 2 m. L'attribution chronologique a la fin du Bronze ancien (Reinecke BzA^ jusqu'ati Bronze moyen avance et peutmeme tardif (Reinecke BzB-C) est süre. On ne connait pas d'autres periodes d'occupat...
Thema des Beitrags ist die soziale Differenzierung im früh- bis mittelbronzezeitlichen Istrien. Drei für die Fragestellung relevante Bereiche aus den Forschungen in der befestigten Siedlung von Monkodonja werden angesprochen. Erstens geht es um die Unterschiede innerhalb der Siedlung in Struktur und Architektur. Zum Zweiten wird versucht, für den weiteren Raum von Rovinj Herrschaftsbezirke als ein System von in Istrien ebenbürtigen Zentralsiedlungen mit zugehörigen Neben- und Satellitenplätzen herauszuarbeiten. Die kleinen, kaum mehr als 10 km großen Einheiten sind durch unbesiedelte, wahrscheinlich jedoch wirtschaftlich genutzte Freiräume voneinander getrennt. Drittens werden die wenigen Elitegräber, die sich als solche weniger durch Beigaben als vielmehr durch ihre herausgehobene Position im Haupttor der Siedlung auszeichnen, besprochen. Der komplizierte, mehrphasige Bestattungsritus wird beschrieben und die in den Baukörper eingebundenen Steinkistengräber in Zusammenhang zu einer Ahnenverehrung gebracht.
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