Der Verfasser dieses Aufsatzes hatte nach Studium und Assistentenzeit etwas von seinem Interesse an der Mathematik verloren. Mittlerweile -nach Jahrzehnten "in der Industrie" -ist das Interesse allmählich zurückge-kehrt, ist die Sympathie für deren präzisen, floskelfreien und wettbewerbsfreudigen Stil stärker denn je.Dies veranlasste ihn, den Arbeitskreis Metallindustrie und Mathematik zu gründen, als losen, informellen und sponsorfreien Zusammenschluss von Leuten mit Interesse am Einsatz mathematischer Verfahren für produktionsnahe Anwendungen in der Metallindustrie, vor allem der Stahlindustrie.MetMat wirbt für Mathematisches weniger mit Argumenten, dass Mathematik zu unserer Kultur gehöre, gar nicht blutleer und langweilig sei . . . , auch nicht damit, dass mathematisch Ausgebildete belastbar und vielseitig einsetzbar seien, sondern vor allem mit der Behauptung, dass Mathematiker manche Probleme in Stahlwerken aufspü-ren, bändigen und lösen können, denen andere (Ingenieure, Metallurgen, Betriebswirte . . . ) ausweichen müssen und dass sie dies auch beweisen können.
MetMat-wirbt für einen hart wissenschaftlichen und floskelfreien Stil, -bringt Menschen mit verschiedenen Blickwinkeln und Erfahrungen zusammen: Ingenieure, Mathematiker, Betriebswirte, Logistiker, Werkstoffkundler oder Produktionsplaner, und ermuntert diese zu wechselseitiger Inspiration, -spricht auch Entscheidungsträger und Gestalter an, nicht nur Fachspezialisten, -macht starke, aber industrieferne Studierende der Mathematik auf die Stahlindustrie aufmerksam, -stellt wirtschaftliche Interessen hinten an und bietet dennoch eine Bühne zur Vorstellung guter Ideen, sauberer Arbeit und nützlicher Produkte. Die wichtigste MetMat-Aktivität stellt das jährliche Symposium mit rund 70 Teilnehmern und etwa zwölf Vorträ-gen dar. 1MetMat veranstaltet in jedem Jahr einen Wettbewerb für Studierende der Mathematik in mittleren Semestern. In diesem Jahr wurden vier kniffelige Aufgaben in der Art und Weise beschrieben wie es für Betriebsleute in Stahlunternehmen üblich ist: Etwas "schwammig" formuliert, mit nur wenigen Erklärungen für Fachfremde versehen und schon gar nicht in der Sprache von Mathematikern abgefasst. 2