Zusammenfasung ▼Postoperative Wundinfektionen (zunehmend als Surgical Site Infections, SSI bezeichnet) sind in der täglichen Arbeit des Viszeralchirurgen seit jeher allgegenwärtig. Gemäß CDC-Defi nition muss unterschieden werden zwischen ▶ oberfl ächlichen Infektionen des Operationsschnitts (A1), ▶ tiefen Infektionen des Operationsschnitts (A2) und ▶ Infektionen von Räumen und Organen im Operationsgebiet (A3). Durch moderne Verfahren der Viszeralchirurgie konnte das Infektionsrisiko eingriff sabhängig deutlich gesenkt werden, z. B. durch die Entwicklung der minimalinvasiven Chirurgie, aber auch durch gewebeschonende Operationstechniken. Im vorliegenden Beitrag werden einige häufi g auftretende Fragen zur Prävention und Therapie chirurgischer Infektionen behandelt. VNR 2760512012137990662 Bibliografi e DOI http://dx.CME CME-Fortbildung Maier S et al. Vermeidung und Therapie postoperativer Infektionen. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 40-62 CME CME Einleitung ▼ CME CME-Fortbildung Maier S et al. Vermeidung und Therapie postoperativer Infektionen. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 40-62 CME CMEZusammenfassend werden die in der Infobox dargestellten Prinzipien der Fokussanierung empfohlen. Mikrobiologische Diagnostik ▼Kommentar. Bei intraabdominellen Infektionen fi nden sich selten (zwischen 0 und 5 % der Fälle) die gleichen Erreger in den Blutkulturen, die auch im Rahmen der Materialgewinnung im Bereich des abdominellen Sepsisherds nachgewiesen werden. Die Rolle der Blutkultur bei Intensivpatienten (die weiterhin empfohlen wird) liegt hier eher in der Abgrenzung der abdominellen Sepsis von katheterassoziierten Infektionen im Rahmen der Fokussuche.Kommentar. Hier hat sich in den letzten Jahren ein Paradigmenwechsel vollzogen. Aufgrund der Tatsache, dass abdominelle Infektionen nahezu immer Mischinfektionen unter möglicher Einbeziehung von Anaerobiern darstellen, müssen diese immer bei der kalkulierten Therapie mitberücksichtigt werden. Bei Fehlen einer ausreichenden Wirksamkeit des primär eingesetzten Antibiotikums reicht die Erweiterung um Metronidazol 2 × 500 mg/d aus, um die anaeroben Erreger suffi zient mitzuerfassen. Dementsprechend kann auf eine explizite Diagnostik mit anaeroben Kulturen verzichtet werden.Kommentar. Aufgrund der "Exklusivität" des infektiösen Materials, zu dem man im Rahmen der Fokussanierung Zugang hat, wird empfohlen, eine großzügige Indikation für intraoperative Abstriche zu stellen. Häufi ge Infektionserreger sind in • ▶ Tab. 3 zusammengefasst. Es lässt sich ablesen, dass in den allermeisten Fällen Enterobacteriaceae mit Escherichia coli als Leitpathogen Verursacher intraabdomineller Infektionen sind. Es ist an dieser Stelle deutlich darauf hinzuweisen, dass es lokal große Unterschiede in der Häufi gkeit bestimmter Erreger geben kann. Auch die lokale Resistenzsituation unterliegt einer hohen Variabilität. Dementsprechend sollte jede operative Einrichtung über eigene Infektionsstatistiken verfügen, um bei Veränderungen bezüglich Erreger-und Resistenzsitutation entsprechend reagieren zu können. Weite...
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