In einer Reihe von Abhandlungen aus den letzteren Jahren gelang es uns, den Nachweis zu liefern, dass der Embryo der Warmbliiter einen sehr intensen Stoffwechsel hat, und dass der Entwickelungsprocess mithin von einem betrachtlichen Energieumsatze begleitet ist. Bevor wir zu der in vorliegender Abhandlung bezweckten Untersuchung schreiten , wie die im Embryonalleben umgesetzte Energie zur Verwendung kommt, wird es am besten sein, zu sehen, aus welchen Grunden man die Intensitat des Stoffwechsels bei Embryonen warmbliitiger Thiere bisher ganzlich iibersah, ja, es gewijhnlich sogar als festgestellt betrachtete, dass deren Stoff wechsel ein sehr geringer sei. Es muss dann bemerkt werden, dass die iiber Siugethierembryonen rorliegenden Untersuchungen nicht gestilbteten, iiber die Griisse des Stoffwechsels derselben irgend einen berechtigten Schluss zu ziehen, und dass man deshalb auf die Bestimmungen angewiesen war, die in dieser Beziehung an Huhnereiern ausgefiihrt worden waren; dam diese Eier eine nicht geringe Kohlensaureproduction erweisten, hatte man allerdings ermitteltzuverliissige Bestimmungen des verbrauohten Sauerstoffes wurden nicht unternommenein Zusammenhang zwischen dem Wachsthum des Hiherembryos und der Kohlensaureproduction war aber nicht nachgewiesen worden, im Gegentheil, man hatte gefunden, dass die Kohlensiiureausscheidung auch wiihrend der ersten Briitungstage ziemlich betrachtlich sei, wo der Embryo n; r ein ganz geringes, kaum bestimmbares Gewicht besitzt, ja, dass sogar das unbefruchtete Ei eine Kohlenslureproduction habe, die nicht sehr bedeutend hinter Der Redaction am 25. April 1903 zugegangen. DBER WARMEPRODUCTION UND STOFFWECHSEL DES EMBRYOS. 399 der in befruchteten, eine Emhryoentwickelung aufweisenden Eiern gefundenen zuruckstehe. Hierdurch musste man nun mit Nothwendigkeit bewogen werden, die Kohlensaureproduction als an Processe gekniipft zu betrachten, die im gesammten Ei vorgingen und jedenfalls zum grossen Theil nicht specie11 mit, dem Wachsthum des Embryos in Beziehung stiinden. Man berechnete darum die Kohlensaureproduction auch pro Kilo El, nicht pro Kilo des Cfewichts des Embryos, wodurch der Eindruck, dass die Intensitit des Stoflwechsels nnr gering sei,' noch ferner verstarkt wurde. Die rechte Auffassung dieser Verhaltnisse gewann man erst, als es uns gelang, nachzuweisen, dass die verhaltnissmassig bedeutende Kohlensaureausscheidung wlihrend der ersten Briitungstage und im unbefruchteten Ei einem Umstande zu verdanken ist, den die friiheren Untenucher iibersehen hatten, niimlich dem Gehalte des Eies an dissociabeln Kohlensaureverbindungen; indem das Ei behufs der Untersuchung in CO,-freies Gas gebracht wird, muss es aus der Schale und dem Inhalt eine nicht geringe Menge Kohlensiure abgeben. Vermied man auf die in der citirten Abhandlung naher angegebene Weise (1. c. S. 154-158) diese Fehlerquelle, so fie1 die Kohlensiureausscheidung aus dem nnbefruchteten Ei und wahrend der ersten Brutungstage sozusagen viillig weg, und indem nun eine continairliche Untersuchung desselben E...
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