Bei den beim Umbauprojekt freigelegten Mauern handelt es sich um die sog. Burkhardsche Stadtmauer, die von Bischof Burkhard von Fenis am Ende des 11. Jahrhunderts erbaute älteste mittelalterliche Basler Stadtmauer, sowie - in kleinerem Umfang - um die Innere Stadtmauer.
Das Gelände im Bereich der Hangkante war vermutlich zu Beginn des 2. Jahrtausends stellenweise recht unregelmässig ausgebildet und wurde wohl erst im Laufe des 13./14. Jahrhunderts, anlässlich der Errichtung der ersten Steinbauten, begradigt bzw. eingeebnet.
Die Funde über dem natürlichen Untergrund belegen eine Begehung im 12. und 13. Jahrhundert. Unmittelbar neben der Hangkante wurde eine einfache Feuerstelle gefasst, wie sie in gleicher Art auch im benachbarten Rosshofareal nachgwiesen worden ist.
Die wenigen Fundamentaufschlüsse des Hauses sind vom Mauercharakter her mittelalterlich und dürften im Zeitraum zwischen ausgehendem 13. Jahrhundert und dem Basler Erdbeben ( 1356) bzw. kurz danach (erste schriftliche Nennungen) errichtet worden sein.
Die archäologische Untersuchung der Liegenschaft an der Spalenvorstadt 34 hat gezeigt, dass die Nutzung dieses Areals durch Gewerbebetriebe deutlich vor der ersten schriftlichen Erwähnung des Hauses einsetzte und in die Frühzeit der Vorstadt zurückreicht.
Die Anzeichen beginnen sich somit zu mehren, dass das gesamte Vorstadtgebiet zu Spalen bis zu den Toren der früheren Vorstadtbefestigungen schon recht früh überbaut worden ist.
Am Fusse des Spalenbergs, zwischen Rümelinsplatz und Stadthausgasse, wurden zwischen 1979 und 1990 zwei grössere Tiefbauprojekte und eine kleinere Leitungsgrabung durchgeführt.
Bei der Grabung Schneidergasse/Stadthausgasse (A), bei der eine neue, tiefliegende Kanalisationsleitung verlegt wurde, konnten mehrere Mauerzüge und Gehhorizonte nachgewiesen werden, bei der Leitungsgrabung an der Stadthausgasse 10 (A) ein möglicherweise zu einem romanischen Kernbau gehörender Mauerzug eingemessen und eine romanische Wandsäule als Streufund geborgen werden. An der Stelle des romanischen Kernbaus (erbaut wohl um 1100 oder wenig danach) stand später die erstmals 1349 genannte Trinkstube, das sog. Haus zum Seufzen.
Bei der Grabung von 1990 wurden anlässlich des Ausbaus des Fernheizungsnetzes die Fassaden der älteren Überbauung im Bereich Münzgasse/Schneidergasse freigelegt. Ausserdem wurde eine Reihe weiterer, kleinerer Leitungsgrabungen aus der unmittelbaren Umgebung in die Auswertung miteinbezogen.
Zu den hervorragendsten Befunden der Ausgrabungen im Bereich des ELT gehört die Freilegung von zwei Teilstücken der Inneren Stadtmauer aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts, u.a. auch der Eselturm. Ältere Stadtbefestigungen kamen hingegen nicht zum Vorschein.
Im Bereich des ELT-Tunnels am Barfüsserplatz konnten am Rande der Baugrube noch Reste der ehemaligen mittelalterlichen Bebauung gefasst werden, die Hinweise auf die vorklosterzeitliche Überbauung im Westen des Barfüsserplatzes lieferten.
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