Digitale Lehr-und Lernszenarien sind bereits seit mehreren Jahren wichtige Bausteine moderner Hochschullehre. Aber gerade durch die Corona-Pandemie haben die digitale Lehre in der Geotechnik und die damit verbundenen Innovationsansätze einen besonderen Schub erfahren: Durch die erzwungene Umstellung von Präsenz-auf Online-Lehre sind vielerorts neue Möglichkeiten entstanden, Lehrinhalte digital gestützt zu vermitteln. Studieninhalte lassen sich abwechslungsreich präsentieren (z. B. durch Lehrfilme und Animationen), individuell abfragen (z. B. durch elektronische Übungsaufgaben), gemeinsam erarbeiten (z. B. durch kollaborativ erstellte Dokumente) oder auch spielerisch vertiefen (z. B. durch interaktive Elemente). Darüber hinaus kommen digitale Angebote der Diversität der Studierenden entgegen, indem ein orts-und zeitunabhängiges Erarbeiten des Lernstoffs ermöglicht wird, wie u. a. der Wissenschaftsrat in seinen aktuellen Empfehlungen zur Digitalisierung in Lehre und Studium formuliert [1].
Die Einteilung des Baugrunds in Homogenbereiche spielt bereits seit 2015 eine wichtige Rolle bei der Kalkulation und Ausführung von Infrastrukturprojekten. Die Anzahl der Projekte, bei denen der Baugrund in Homogenbereiche unterteilt wird, wenn Tunnelbohrmaschinen im Lockergestein genutzt wurden, ist aktuell hingegen noch sehr gering, wird in den kommenden Jahren aber weiter steigen und somit die Einteilung des Baugrunds an Bedeutung gewinnen. Bei maschinellen Vortrieben im Lockergestein können u. U. mehrere Schichten an der Ortsbrust auftreten, die bei der Einteilung des Baugrunds in Homogenbereiche zu berücksichtigen sind. Der vorliegende Beitrag geht auf die wesentlichen Merkmale bei der Einteilung des Baugrunds in Homogenbereiche bei maschinellen Vortrieben im Lockergestein unter Berücksichtigung der DIN 18312:2019 und der aktuellen Empfehlung des Deutschen Ausschusses für unterirdisches Bauen e. V. (DAUB) zur Auswahl von Tunnelbohrmaschinen ein. Ferner werden Empfehlungen zusammengefasst, welche über die in DIN 18312:2019 aufgeführten geotechnischen Parameter hinaus bestimmt bzw. welche Versuche zusätzlich durchgeführt werden sollten, um den Baugrund für den Vortrieb zu beschreiben. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie bei unterschiedlichen Baugrundverhältnissen die Einteilung in Homogenbereiche erfolgen kann und wie eine Umsetzung im Leistungsverzeichnis möglich ist. Basierend auf diesen Möglichkeiten werden Empfehlungen aufgeführt, wie die Berücksichtigung von geo‐ und tunnelbautechnischen Besonderheiten eines maschinellen Vortriebs im Lockergestein zu einer transparenten Ausschreibung führt.
Um das Europaviertel, einen neu entstandenen Frankfurter Stadtteil, an den öffentlichen Nahverkehr anzuschließen, wird das Gebiet mit der Stadtbahnstrecke B, Teilabschnitt 3, Europaviertel erschlossen. Dafür werden zwei Tunnelröhren mit einer Erddruckschildmaschine mit einem Außendurchmesser von 7,15 m aufgefahren. Bislang lagen in Frankfurt und in der anstehenden Geologie keine Erfahrungen mit Tunnelbohrmaschinen (TBM) im Vollschnitt vor, sodass in der Planung und Ausführung große geo-und tunnelbautechnische Herausforderungen bestanden. Die Lage im Innenstadtbereich und die damit einhergehende z. T. setzungsempfindliche Bebauung stellen hohe Anforderungen an die Sicherheit. Aus diesem Grund wurden sowohl in der Planung der Verfahrenstechnik als auch während der Bauausführung unterschiedliche Punkte detailliert betrachtet. 2 Projektrandbedingungen Das Projekt U5 Europaviertel ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Es besteht im Westen aus einem Trog-In der Frankfurter Innenstadt entsteht das Europaviertel, ein neuer Stadtteil, der mit einer U-Bahnlinie erschlossen wird. In diesem Rahmen wird der Bau zweier paralleler Tunnelröhren über eine Länge von je ca. 840 m mittels eines erddruckgestützten Schildvortriebs mit Tübbingausbau realisiert. Der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) U5 Europaviertel, bestehend aus den Partnern PORR und Stump, wurde vom Auftraggeber (AG), der Stadtbahn Europaviertel Projektbaugesellschaft (SBEV), diese Aufgabe Ende 2016 übertragen. Der Start zum Auffahren der südlichen Röhre hat im August 2019 begonnen. Das Projekt zeichnet sich durch eine anspruchsvolle Baugrundsituation aus. Hervorzuheben ist der Frankfurter Ton mit Kalk-und Sandsteinbänken. Als besondere Herausforderung ist der westliche Tunnelabschnitt unmittelbar nach der Anfahrt mit seinen inhomogenen Baugrundverhältnissen zu nennen. Stichworte Frankfurt; TBM; Schildvortrieb; EPB; U5 Geotechnical and tunneling aspects during the construction of the U5 in Frankfurt am Main The new district Europaviertel in Frankfurt is developed, and will be connected to the public transport system. Therefore, two tunnel tubes of 7.1 m in diameter and approximately 840 m in length will be excavated with an EPB-TBM. The ARGE U5 Europaviertel, PORR and Stump, were selected by the client, the Stadtbahn Europaviertel Projektbaugesellschaft (SBEV), to build the tunnels. The start for the tunnel drive of the south tube was in August 2019. The project has challenging subsoil conditions. Especially the Frankfurt Clay with chalk and sandstone layers is important but also the western part, directly after the start of each tunnel drive, is challenging due to the heterogeneous subsoil conditions, too.
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