Modulare Produktionsanlagen werden bei der Planung von neuen Anlagen in Betracht gezogen, sobald diese schnell geplant werden und den Charakter von wandlungsfähigen, flexiblen Anlagen mit sich bringen sollen. Hier wird ein modulbasierter Planungsansatz vorgestellt, mit dessen Hilfe die Planung von neuen, modular aufgebauten Anlagen strukturiert und zeiteffizient durchgeführt werden kann. Dabei werden alle zum Bau benötigten Dokumente von Modulen in einer Process Equipment Design Dokumentation hinterlegt, die projektübergreifend zur Wiederverwendung zur Verfügung steht.
Modulare Automatisierung wird als eine der Schlüsseltechnologien zur Erhöhung der Flexibilität von Produktionsanlagen angesehen. Zugleich kann durch eine durchgängige Modularisierung von Produktionsanlagen und die Verwendung von Standards der Engineeringaufwand erheblich reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten Namur (Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie) und der ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) seit 2015 gemeinsam an der Spezifikation einer funktionalen, herstellerunabhängigen Beschreibung von Prozessmodulfunktionen, die aus dem Automatisierungsengineering eines Moduls heraus gewonnen werden kann. Durch den Import eines Module Type Packages (MTP) in eine übergeordnete Automatisierungsebene können dort die Modulfunktionen automatisch bereitgestellt werden. Durch die Kooperation mit dem Fachausschuss 5.16 der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik(GMA) sind Teile der gemeinsamen Spezifikationen in die Richtlinienreihe VDI/VDE/Namur 2658 überführt worden. Diese bilden nun die Grundlage zur Entwicklung entsprechender Werkzeuge auf Seiten der Automatisierungshersteller, die bereits in Pilotprojekten erprobt wurden. Der Artikel stellt den Fortschritt bei der Spezifikation und Standardisierung des MTP dar und zeigt Ergebnisse aus Pilotprojekten, die den Nutzen des MTP und die damit einhergehende praxistaugliche Realisierung von Plug & Produce-Konzepten nachweisen.
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