Zusammenfassung
Hintergrund Zu den Veränderungen in der Welt, die für Gesundheitsberufe von Bedeutung sind, gehören der tiefgreifende soziale und demografische Wandel, zunehmende Technologisierung, Digitalisierung, Umweltzerstörung sowie die Ökonomisierung des Gesundheitswesens. Diese komplexen, neuen Herausforderungen verlangen Anpassungen von Berufsrollen und Aufgaben aller Fachkräfte im Gesundheitssystem.
Ziel Zeitgemäßer Fortschritt in der Physiotherapie ist nur auf Basis einer grundsätzlichen kritischen Analyse und Weiterentwicklung möglich. 2014 gründete sich das Critical Physiotherapy Network (CPN), das diese kritische Arbeit weltweit durch Forschung, Veröffentlichungen, Kurse und Konferenzbeiträge vorantreibt. Mit einer wachsenden Zahl von Mitgliedern aus dem deutschsprachigen Raum war es Zeit, eine deutschsprachige CPN-Sektion (DCPN) ins Leben zu rufen, um die Vernetzung und Zusammenarbeit zu erleichtern und die im deutschsprachigen Raum noch junge Kritische Physiotherapie zu fördern.
Methode Beantwortung erster Fragen hinsichtlich Notwendigkeit, Ziele, Arbeitsweise, Handlungsfelder und Perspektiven der Kritischen Physiotherapie. Methodologisch eng mit der qualitativen Forschung verwandt, ermöglicht die Kritische Physiotherapie eine professionelle Weiterentwicklung, die sich an den Bedürfnissen von Individuum und Gesellschaft in ihrer ökologischen Eingebundenheit orientiert.
Schlussfolgerung Durch das Hinterfragen von Selbstverständlichkeiten und Grundfesten der physiotherapeutischen Handlungspraxis und Wissenschaft eröffnet die Kritische Physiotherapie ein neues Selbstverständnis und neue Handlungsräume.
KernaussagenPublic Health Masterprogramme sind für Therapeut*innen mit Bachelorabschluss attraktiv, da sie deren individuelle Sicht (auf Patient*innen) um eine systemische Perspektive auf Krankheit und Gesundheit der Bevölkerung erweitern können.Die Erfahrungen von Therapeut*innen ermöglichen spezifische originäre Perspektiven für die Disziplin Public Health.Die Ressource der Doppelqualifikation (Therapie und Public Health) gilt es, sowohl für die Professionalisierung der Therapieberufe als auch für die Entwicklung von Public Health noch bewusster zu nutzen.
ZusammenfassungDer Kongress Armut und Gesundheit wird seit 1995 jährlich von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartner*innen ausgerichtet. Inzwischen gehört er zu den größten regelmäßig stattfindenden Public-Health-Veranstaltungen in Deutschland. Der Kongress versteht sich als eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis, Zivilgesellschaft und Politik. Unter dem Motto „Was jetzt zählt“ wurden in diesem Jahr Aspekte gesundheitlicher Ungleichheit und Public-Health-relevante Fragestellungen vor allem vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie und des Krieges in der Ukraine diskutiert. In über 100 digitalen Veranstaltungen mit mehr als 2000 Teilnehmenden, darunter ca. 500 Referierenden, fand ein vielfältiger Austausch statt.
Unter dem Bündnis Health for Future hat sich 2020 eine Unterarbeitsgruppe aus Physiotherapeut/innen gegründet. Sie loten gemeinsam aus, welchen Beitrag die Physiotherapie für den Umweltschutz leisten kann und wie die Wechselwirkungen zwischen Umweltbedingungen und Gesundheit die Therapie beeinflussen. Stellvertretend für die Gruppe hat physiopraxis mit drei Mitgliedern – Astrid Polzer, Thies Bundtzen und Michael Streicher – über Ziele und Projekte der Gruppe gesprochen.
Filip Maric ist Gründer der Environmental Physiotherapy Association. Im Interview erklärt er, warum Physiotherapie ohne Umwelt gar nicht zu denken ist und welche Vision der internationale Zusammenschluss von Physiotherapeut*innen verfolgt. Eins sei schon mal vorweggenommen: Es ist eine Einladung zum Weiterdenken.
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