Kinder mit schwach entwickelten mathematischen Basiskompetenzen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Rechenschwäche. Mathematische Basiskompetenzen werden daher nicht nur als wichtiges Kriterium für die Früherkennung entsprechender Fehlentwicklungen gesehen, sondern sie gelten als besonders vielversprechender Ansatzpunkt für präventive Maßnahmen. Allerdings existieren bislang kaum Programme, deren langfristige Wirksamkeit als empirisch gesichert gelten kann. In der vorliegenden Studie sollte daher die Effektivität eines Förderprogramms bei Risikokindern in der ersten Klasse überprüft werden. Aus einer Gesamtstichprobe von 238 Erstklässlern wurden mit Hilfe eines Tests zur Erfassung mathematischer Basiskompetenzen 64 Kinder ausgewählt, die ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer Rechenschwäche aufwiesen. Die Hälfte der Risikokinder wurde der Trainingsgruppe zugeteilt, die über fünf Wochen hinweg mit zehn ausgewählten Sitzungen des Programms „Mengen, zählen, Zahlen“ ( Krajewski et al., 2007 ) gefördert wurde. Die andere Hälfte bildete die Kontrollgruppe und absolvierte im selben Zeitraum das konventionelle Förderangebot der Schule. Wie die Ergebnisse zeigen, erzielte die Trainingsgruppe im Verlauf der Förderung substanziell größere Zugewinne in ihren mathematischen Basiskompetenzen als die Kontrollgruppe. Die Vorteile der Trainingsgruppe erwiesen sich als zeitlich stabil und hatten auch drei Monate nach Abschluss der Förderung noch Bestand. Darüber hinaus schlug sich die Förderung langfristig auch in einer verbesserten Rechenleistung der Kinder nieder. Dieser Transfereffekt war allerdings noch nicht unmittelbar nach Abschluss der Förderphase sichtbar, sondern trat erst nach einer zeitlichen Verzögerung zutage. Es handelt sich somit um einen „Sleeper-Effekt“, der darauf hindeutet, dass die MZZ-geförderten Risikokinder aufgrund ihrer trainingsbedingt verbesserten Basiskompetenzen nachfolgend auch vom regulären Mathematikunterricht besser profitieren konnten.
Literature reviews offer evidence for using systematic instruction to teach students with intellectual disabilities in mathematics. A new approach in teaching mathematical skills is to provide quantity–number competencies (QNC). However, this approach has not yet been examined in people with intellectual disabilities.The objective of this study was to evaluate the effects of a QNC training based on the developmental model by Krajewski (2008) in students with intellectual disabilities.Based on their cognitive and mathematical abilities, 25 children with intellectual disabilities were assigned to one of two experimental conditions. The training group received a QNC training, whereas the control group received a language skills training.The posttest findings indicate that the gains in mathematics competence in the QNC training group were substantially larger than in the control condition. However, the QNC training group could not keep up their advancement of competency until to the follow-up conducted 3 months afterwards.
Zusammenfassung. Um die Effektivität einer mathematischen Fördermaßnahme zu untersuchen, wurden an 6 Lernhilfeschulen 87 Kinder im Alter von 7 bis 11.5 Jahren im Hinblick auf ihre mathematischen Basiskompetenzen vorgetestet. Anhand dieser Vortestwerte wurden die 40 rechenschwächsten Kinder auf zwei Versuchsgruppen verteilt. Hierbei durchlief die Experimentalgruppe (N = 22; ØIQ = 81) eine Förderung mit dem Programm „Mengen, zählen, Zahlen” (MZZ; Krajewski, Nieding & Schneider, 2007 ), während die Kontrollgruppe (N = 18; ØIQ = 77) mit dem „Denktraining für Kinder I” ( Klauer, 1989 ) trainiert wurde. Beide Gruppen erhielten zwölf Förderstunden à 40 Minuten in einem Zeitraum von sechs Wochen. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass sich die Experimentalgruppe in ihren mathematischen Basiskompetenzen nach der Förderung im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant stärker verbessert hatte (d = 0.56). Insbesondere fand eine Steigerung im Bereich des Anzahlkonzepts (= Kardinalzahlverständnis) statt. Die Effekte blieben allerdings nicht über einen Zeitraum von vier Monaten bestehen. Auch ein Transfer auf einfache Rechenoperationen fand nicht statt.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.