Einiges fiber das Gesehlechtslcben in Niederlitndisch-Indien. Van der Burg~ der seit 23 Jahren in Niederlandisch-Indicn als practischer Arzt thgtig ist, stellt im angeffihrten Werke seine weitgehenden Erfahrnngen fiber die socialen Verhgltnisse in den niederlgndischen Colonien in Ostindien zusammen, nm den zahlreichell yon Europa dorthin kommenden Aerzten ein ~Iittel zur rascheren Orientirung in die Hand zu geben. Aus dem ersten, bis jetzt erschienenen Theil des Werkes, der im Allgemeinen das Land, das Klima~ die Bewohner, deren Sitten nnd Gebrauche, die Hygiene in tropischen Breiten und die Ausfibung der ~rztliehenPraxis den ~usseren Verh~ltnissen naeh bespricht, entnehmen wir folgende bemerkenswerthe Mittheilungen fiber das Gesehlechtsleben der dortigen VSlker: Die eingeborne Fruu ist moist frfihcr geschlechtsreif als die Europgerin; die nm diese Zeit in der AchselhShle nnd der Schamgegend wachsenden ttaare werden sorgf~ltig ausgezogen, ebenso auch dieBarthaare des Mannes, wghrend bei diesem die Schamhaare verbleiben. Der schon frfih entwickelte Geschlechtstrieb der ~I~dchen wird anstandslos befriedigt, wobei man sich der Hfilfe einer ,,Doekoen", einer der zahlreieh ~ertretenen heilknndigen alten Frauen, bedient, nm nicht zu concipiren. In der That scheinen es diese Weiber zu verstehen, dutch ~nsserliche 5Ianipulationen, durch Drficken, Reiben und Kneten dnrch die Banchdeckcn dureh, nicht yon der Schcide aus, eine Lagever~nderung, Vor-und Rfickwgrtsknickung der Geb~rmutter zu Stande zu bringen, welche die Conception verhindert und zwar ohne class weitere Beschwerden davon die Folge sind, als leichte Kreuz-und Leistenschmerzen und Urinbeschwerden in den ersten Tagen nach der Proeedur. Will ein derartiges M~dchen sp~ter-heirathen und Mutter werden, so wird die Geb~rmutter wieder auf dieselbe Weise in Ordnung gebracht. Die genannten Doekoens werden auch yon curop~ischen Frauen zu Rathe gezogen, welche nicht zu viel Kinder haben wollen, doch ist der Erfolg tier ~Ianipulationen nach bereits stattgefundenen Gehurten nicht ebenso sieher wie bei Jnn~rauen. Bei den Geburten teistet die Doekoen Dienste als tlebamme, sie kniet dann zwischen den gespreizten Beincn der auf einer Matte lieg.enden Ge-b~rendcn und knetet und rcibt den Unterleib derselben. GeM es zu lang~ sam vorw~rts, so versucht der Ehemann, der fiberhanpt immer zugegen ist, ,,damit das Kind nach seinem Vater ,~erlange", dasselbe hervorzulocken, in
