ZusammenfassungInvestigations-Journalismus Seit den 70er und 80er Jahren haben die nationalen Medien allgemeiner und politischer Information regelmäßig die Verdienste des "Investigations-Journalismus" und seinen Beitrag zur Aufklärung von "Affären" lobend hervorgehoben. Zum Verständnis des Aufkommens dieses neuen Modells professioneller Vortrefflichkeit, welches indes nur einen kleinen Mitgliederteil der Berufssparte beruhrt, ware zu zeigen, dass es sich im wesentlichen zunächst einmal um das Symptom einer Reihe externer Anderungen im Umkreis des journalistischen Feldes handelt, namentlich diejenigen, die den politischen und juristischen Bereich beruhren, und des Zustandes der Beziehungen, die die verschiedenen Räume zueinander unterhalten. Namentlich ware hervorzuheben, in welchem Maß der Medienraum strategisch an Bedeutung gewonnen hat, wohingegen seine Autonomie weiterhin schwach geblieben ist. Er mediatisiert weitgehend das Resultat den verschiedenen sozialen Räumen interner Kräfteverhältnisse, die er sich in seine eigene Sprache zuruckubersetzt. Auf diese Weise beruht der Investigations-Journalismus oft weniger auf journalistischem Recherchieren, als auf Eigenuntersuchungen des Staates in Gestalt amtlicher Berichte, gerichtlicher Ermittlungsverfahren und vergleichbarer Quellen. Aber es kommt dem Artikel auch insbesondere darauf an zu zeigen, wie und warum die Affären nur in dem Maße haben aufkommen können, wie zugleich die externen Veränderungen innerhalb des Feldes der nationalen Medien allgemeiner und politischer Information, und namentlich bei einer Gruppe politisierter Journalisten, die derart ein neues journalistisches Gebiet begrunden, auf ein entsprechendes Echo gestofien sind. Das Entstehen des Investigations-Journalismus und sein Erfolg im Diskurs des Berufsumkreises ist Ergebnis und Indiz von Veränderungen, die den journalistischen Raum insgesamt beruhrt haben. Er ist zugleich von beruflichem, wie von kommerziellem Belang, insofern aufgrund der Affären eben sowohl der individuelle Ruf (der Journalisten), wie der kollektive (der Medien) auf dem Spiel stehen. Die investigierenden Journalisten haben als Teilhaber einer Entwicklung zur Professionalisierung dazu beigetragen, neue Formen interner Konkurrenz zu schaffen und sichtbar werden zu lassen, die weniger einer politischen, als einer beruflichen Logik folgen, eine Homogenisierung der Praxis verschiedener Bereiche des Pressewesens, und eine professionellere Definition des Berufs, innerhalb welcher, angesichts des Anwachsens okonomischer Zwange, und mehr noch der Spezialisierung der Information, ein neuer Berufstypus, der des selbsternannten "Rächers der Gesellschaft", entsteht. Der Erfolg dieser neuen, dominanten öffentlichkeitsDarstellung beruht zudem weitgehend auf dem diesbezuglich von den Journalisten gegenuber dem Außenfeld gemachten Gebrauch : Sie stellt ein bevorzugtes Vehikel beruflichen Selbstbeweihräucherns dar, weil es geeignet ist, die Legitimität und die soziale Rolle der Journalisten zu einer Zeit öffentlich herauszustellen, wo diese m...
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L'information médicale sous contrainte A propos du « scandale du sang contaminé » La dramatique contamination des hémophiles par le virus du sida a été, en France, à l'origine d'un « scandale » qui, au-delà des faits en cause, est révélateur, par son ampleur, de transformations beaucoup plus générales au centre desquelles se trouve le champ journalistique. En effet, cette affaire doit beaucoup au développement d'un journalisme médical, relativement autonome et concurrentiel, qui n'est pas sans lien avec de nouvelles attentes suscitées par une médicalisation croissante et l'apparition corrélative d'attitudes critiques à l'égard des médecins. Cette affaire met également en évidence l'opposition qui existe dans le champ journalistique entre deux principes de légitimité opposés, l'un interne, qui est symbolisé par Le Monde, et l'autre externe, qui est incarné par le présentateur de journal télévisé. Elle montre aussi le poids croissant, dans la production de l'information dominante, de la télévision.
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