Einleitung Der von Magnus et al. 1961 [1] beschrie− benen genetisch bedingten [2, 3] erythro− poetischen Protoporphyrie (EPP) liegt eine verminderte Aktivität der mitochon− drialen Ferrochelatase zugrunde [4], des Enzyms also, welches die Einlagerung des zweiwertigen Eisens (Fe 2+ ) in das Proto− porphyrinmolekül während des letzten Schrittes der Häm−Biosynthese kataly− siert. Die verminderte Enzymaktivität hat eine abnorme Anhäufung des Substrats, des zytotoxisch und photodynamisch wirkenden Protoporphyrins, in den Orten besonders intensiver Häm−Synthese, nämlich in den Erythrozyten und Leber− zellen, zur Folge. Dadurch kommt es zu strukturellen Alterationen von Leber und Haut, die im vorliegenden Fallbericht detailliert beschrieben und formal−pa− thogenetisch diskutiert werden. Kasuistik Anamnese, klinisches Bild und Laborbefunde Bei dem 11−jährigen Mädchen bestand seit dem 2. Lebensjahr eine Hautemp− findlichkeit an den lichtexponierten Kör− perteilen in Form persistierender Rötung und Schwellung, begleitet von Brennen und Juckreiz während der Frühjahrs− und Sommerzeit. Im 11. Lebensjahr traten erstmals nach Sonnenexposition multiple Hautblasen auf. Bei der stationären Auf− nahme fiel am Nasenrücken höckerige, deutlich gerötete und an beiden Hand− rücken dunkler pigmentierte Haut auf mit vergröbertem, lichenifiziert wirkendem Relief (Abb. 2 a). An den seitlichen Hand− flächen und am Fußrücken befanden sich bis 2 cm große, zum Teil verkrustete Blasen. Laborchemische Untersuchungen. GOT 74 U/l, GPT, AP und g−GT im Normbereich, Serumeisen erniedrigt (50 mg/dl). Das Differenzialblutbild und der Knochen− markbefund waren unauffällig. Erythro− zyten−Protoporphyrin mit 510 mg/100 ml Erythrozyten deutlich erhöht (normal 17 ± 52), Erythrozyten−Koproporphyrin 227 mg/100 ml Erythrozyten (normal bis 4). Weiterer klinischer Verlauf Zwei Jahre später fielen bei einer Kon− trolluntersuchung pathologische Leber− werte auf, die bei der erneuten statio− nären Einweisung nicht bestätigt wurden. Es bestand lediglich weiterhin eine ver− mehrte Protoporphyrin−Konzentration in Erythrozyten, Plasma und Stuhl. 18 Jahre nach der Diagnosestellung fühlt sich die Patientin unter b−Carotin−Behandlung und Hautpflege mit Lichtschutzsalben während der sonnenreichen Monate ver− hältnismäßig wohl, allerdings besteht keine völlige Beschwerdefreiheit. Eine hepatobiliäre Komplikation ist bislang nicht aufgetreten.Untersuchungsmaterial und Methoden Zur Untersuchung standen ein Leber− punktat und 3 Hautstanzen aus dem Handrücken zur Verfügung. An 4 mm di− cken Paraffinschnitten des formalinfixier− ten Leberzylinders wurden die Färbungen und Reaktionen HE, Ladewig, Gomori, Masson−Hamperl, Berlinerblau−Reaktion, PAS, Diastase−PAS sowie Reaktion auf Galle nach Gmelin und an Paraffinschnit− ten einer Hautstanze HE, PAS, Diastase− PAS, Elastika−van−Gieson− und Kongorot− Färbung durchgeführt. Entparaffinierte, ungefärbte Schnitte des Leberpunktats wurden fluoreszenzmikroskopisch unter einem Zeiss−Mikroskop untersucht. Für die immunfluoreszenzmikroskopi− s...
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