Mchtsdestoweniger ist die Verwendung von Sprengstoffen zum Zwecke der Gewinnungbilliger Kohle unentbehrlich. Durch die Xützlichkeit der Sprengstoffe für technische Zwecke im allgemeinen, durch die Möglichkeit, mit deren Hilfe Leistungen zu vollbringen, die auf andere Weise und mit anderen Mitteln unausführbar oder nur unter Aufwand außerordentlich großer Mengen an Zeit und Geld möglich wären, rechtfertigt sich zur Genüge die große Ausdehnung, welche die Sprengarbeit auch im Kohlenbergbau gewonnen hat. Wenn aber schon bei Arbeiten über Tage das Schießen mit Sprengstoffen Erfahrung^und Umsicht erfordert, um den jederzeit drohenden Gefahren aus dem Wege zu gehen, so sind im Kohlenbergwerk, in einer Teufe von vielen hundert Metern, Vorsichtsmaßregeln bei der Anwendung von Sprengmitteln um so mehr am Platze. Das Kohlengestein, in dem man schießt, ist ja mehr oder weniger verbrennlich. und der bei der Förderung so brüchigen Materials sich massenhaft entwickelnde Kohlenstaub macht die Grubenluft unter Umständen entzündlich; außerdem enthält das Kolilengebirge (jase, die im Verein mit der Atmosphäre zur Bildung der berüchtigten Schlagwetter Anlaß geben. Für die notwendige Schießarbeit kommen bei solcher Sachlage nur möglichst schlagwettersichere Sprengstoffe in Betracht, wobei indessen die Einschränkung zu machen ist, daß selbst diese ihre Entwicklung gegenwärtig noch nicht so weit durchlaufen haben, daß sie ausreichende Sicherheit gegen eine infolge der Schießarbeit drohende Schlagwetter-oder Kohlenstaubexplosion zu bieten vermöchten. Wenngleich schon vor den genannten schweren Unglücksfällen das Studium der Schlagwetter-und Kohlenstaubexplosionsgefahr in Beziehung zu den Eigenschaften der Sprengstoffe keineswegs zum Stillstand gekommen w^ar, so haben doch jene verhängnisvollen Ereignisse einen kräftigen Anstoß zur Fortführung der Arbeiten auf diesem Gelnete gegeben. Industrie, Bergbehörde und Wissenschaft haben daraus Anlaß genommen, erneut die Frage zu erwägen, ob man mit der Fabrikation und namentlich auch mit der Prüfung von Sprengstoffen für die Zwecke des Kohlenbergbaues auf dem richtigen Wege sei. Von einem schlagwettersicheren Sprengstoffe verlangt man, daß er, in den üblichen Grenzen des Gebrauchs, die in der Grube auftretenden Schlagwetter und Kohlenstaubaufwirbelungen nicht zünde. Daneben werden vollständige Detonierbarkeit, gute [Jbertragungsfähigkeit der Detonation von Patrone zu Patrone und noch mehr Anforderungen gestellt, die uns hier nicht weiter beschäftigen sollen. Das älteste der bekannten Sprengmittel, Schwarzpulver in seinen verschiedenen Abarten, sowie die später erfundenen, das alte Pulver in bezug auf Leistungsfähigkeit weit übertreffenden Explosivstoffe Nitroglyzerin, Schießbaumwolle , Pikrinsäure, und deren Modifikationen , Gurdynamit, Sprenggelatine, sind nicht schlagwettersicher und finden deswegen im Kohlenbergbau nur beschränkte Verwendung. Man kennt zahlreiche Unfälle von Schlagwetter-und Kohlenstaul)zünduugen, die auf den (xebrauch der-Schlagwettersichere Sprengstoffe. \j artiger Sprengs...