Zusammenfassung: Hintergrund: Das Good Behavior Game (GBG; Barrish, Saunders & Wolf, 1969 ) ist eine wirksame verhaltensmodifikatorische Intervention zur Verbesserung des Verhaltens von Schüler_innen im Unterricht. Allerdings ist der Kenntnisstand zur Effektivität der Maßnahme bei Schüler_innen mit externalisierenden Verhaltensproblemen auf individueller Ebene insgesamt gering. Methoden: Die aktuelle Studie untersucht die Auswirkungen des GBG auf das störende Verhalten (SV) und das lernförderliche Verhalten (LV) von 20 Grundschüler_innen mit externalisierenden Verhaltensproblemen der dritten Klasse auf individueller Ebene. Es wurde ein Multipler-Grundraten-Versuchsplan mit A–B Design verwendet. Zur fallübergreifenden Schätzung der Effekte wurden die Daten mittels hierarchischer stückweiser Regression analysiert. Ergebnisse: Die Befunde der Mehrebenenanalysen unter Berücksichtigung aller 20 Einzelfälle weisen sowohl für die Spielphase (GBG-Phase) als auch für den gesamten Schultag signifikante Level-Effekte auf beiden Dimensionen (SV und LV) nach. Während sich das lernförderliche Verhalten verbessert, geht das Störverhalten zurück. Diskussion: Demnach zeigt sich ein unmittelbarer Interventionseffekt auf das Verhalten der Schüler_innen. Die Ergebnisse bestätigen bisherige Untersuchungen zur Wirksamkeit des GBG bei Schüler_innen mit Verhaltensproblemen. Eine wesentliche Erweiterung stellen die Einzelfallbefunde zur Verhaltensentwicklung der Schüler_innen außerhalb der Spielphasen dar (Transfereffekte).
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