Vor nunmehr 23 Jahren veroffentlichte C. 0. W e b e r l ) in dieserx ,,Berichten" seine Versuche iiber die Einwirkung von S t i c k s t o f f d i o x y d auf K a u t s c h u k . Das hierbei erhaltene N i t r o s a t SOU eine ,,sehr zerreibliche, vollig imorphe Masse von stumpf-braunlichgelber Farbe" sein, die sich auflerordentlich leicht, schon in der K a t e , in Aceton zu einer tiefbraunen Losung auflost. F i s wird nur eine einzige, gut mit den arechneten Werten fur die Formel CloHl,O,N, iibereinstimmende Analyse mitgeteilt. Dieser ,,Dinitro-kautschuk", wie ihn W e b e r genannt hat, ware hiernach als ein einfaches Produkt der Anlagerung von Stickstoffdioxyd an das Kautschuk-Molekiil aufzufassen.Bei Nachpriifung der Weberschen Angaben ist H a r r i e s 2 ) zu abweichenden Ergebnissen gekommen, was ihn veranlaate, das Verhalten des Stickstoffdioxyds gegen Kautschuk systematisch zu untersuchen. Er berichtet dariiber Folgendes : Filtriert man den Niederschlag, der sich beim Einleiten von NO, in Kautschuk-Losung bildet, sofort ab, so erhalt man ein gelbes, in Aceton ,,fast ganz" unlijsliches Pulver, welches sich schon bei goo zu zersetzen beginnt. Bei der Analyse konnte H a r r i e s keine konstanten Werte erhalten, doch glaubte er, da13 in diesem Produkt noch am ehesten ein normales Nitrosat der Formel CloH,,0,N2 vorliegen konnte.Die (beste!) Analyse teilt er mit:
Die im folgenden gegebene Obersicht knupft an den Bericht an, den ich vor zwei Jahren gegeben habe *). Die Literatur ist in der Zwischenzeit wieder so betrachtlich durch wertvolle Arbeiten vermehrt worden, dai3 es selbst fur den auf diesem Gebiete tatigen Fachmann immer schwerer wird, sich uber alle Fortschritte zu unterrichten. Diesem fur die Kautschukforschung in Deutschland gerade in letzter Zeit stark fuhlbaren Mange1 hat die neue, seit August 1925 erscheinende Fachzeitschrift ,,Kautschuk" I ) abgeholfen, welche durch gute und ausfiihrliche Referate in auslandischen Zeitschriften erscheinender Arbeiten und durch Originalaufsatze es dem auf dem Gebiete der Kautschukchemie arbeitenden Chemiker ernioglicht, auf dem laufenden zu bleiben.. Kautschuk findet sich im Milchsaft (Latex) zahlreicher Pflanzen, vcm denen vor allem die in den Tropen gedeihenden Euphorbiazeen Bedeutung fur seine Gewinnung hesitzen. Der in den Plantagen Ostindiens fast ausschlieiJlich angebaute Baum ist Hevea brasiliensis, eine ebeiifalls zu der Familie der Euphorbiazeen gehorende Pflanze, welche im Jahre 1875 zum ersten Male RUS Brasilien nach Indien unter groi3en Schwierigkeiten eingefuhrt wurde. Die bald darauf nach manchen Fehlschlagen einsetzende Entwicklung des Plantagenbaus ubertraf nlle Erwartungen und kommt in der weiter unteii angefiihrten Tabelle gut zum Ausdruck.Wenn auch die Methoden der Kautschukgewinnung auf den Plantagen des fernen Ostens heute noch grundsiitzlich die gleichen sind, wie etwa beim Beginn der Plantagen wirtschaft, so sind doch in technischer und wissenschaftlicher Hinsicht, besonders auch in den letzten Jahren, bedeutende Fortschritte erzielt worden, an denen vor :Illem die unter der Leitung von Dr. 0. d e V I' i e s stehenden ICautschukversuchsstationen in Niederlandisch-Indien den grofaten Anteil haben.Die Vermehrung der Baume geschieht im allgemeinen durch Samen, der zum Teil in besonderen Samenzuchtanlagen geworinen wird. Nach bisherigen Versuchen scheinen veredelte Heveapflanzen etwas ertragreicher zu sein als die aus Sanien gezogenen Baume (J. S c h w e i z e r ?)).Die (tewinnung des Milchsaftes erfolgt durch Anschneiden der Baumrinde mit Hilfe von zweckentsprechend getorniten Zapfmessern. Der herausflieaende Saft wird in kleinen GefaDen aufgefangen und in groi3ere Transportkannen iibergefuhrt. Das moglichst saubere Auffangen des Latex ist besonders wichtig, da durch das Hineingelangeii von Schmutz und Bakterien eine vorzeitige Koagulation hervorgerufen werden kann. Latex, welcher moglichst steril aufgefangen wurde, kann sich infolge der Abwesenheit saurebildender Bakterien 2 bis 4 Wochen unverlndert halten (0. d e V r i e s ").Der Latex stellt eine rnilchartige Fliissigkeit dar, in welcher der Kautschuk in Forin feinster Tropfchen emulgiert ist. F r e u n d 1 i c h und H a u s e r 4, gelang es, rnit Hilfe des Zeiaschen Mikromanipulators nach P 6 t e r f i die dispe we Phase einer Reihe von Kautschukmilchsaften naher z u untersuchen. Der wesentliche Bestandteil der vcm ihnen benutzten Anordnung ist eine a...
Emden: Fortschritte in der Chemie und Industrie des Kautschuks 455 dort bekrinntlich schon in der ersten Generation, und der Europaer, der mit Tabak, Zucker und Zinn unter der dquatorsonne sein Geld verdient, mui3 seine Kinder riach Europa schicken, weil sie dort unten das Klima nicht vertragen. Jene ungeheuerlichen technischen Prohleme werden also von der weiDen Rasse zu losen sein, und zwar so zu losen sein, daij die Tropenwarme nach den geniafliqten Zonen transportier t wird.Man kann sich vorstellen, dai3 man am Nil Sonnenkraftwerke baut. Soviel Eisen, wie man zu den Apparaten braucht, wirtl das gewohnliche Erdreich elektrothermisch liergeben, obzwar das Eisen so teuer sein wird wie heute das Platin. Man wird vielleicht das Nilwasser zersetzen und Wasserstoff gewinnen, der dann etwa in Qunrzflaschendenn Quarz wird man immer liabeii --auf Holzschiffen nach Europa gebracht werden wird, uni damit die Hauser des Kurfurstendammes zu heizen. Es ist auch denkbar, dai3 man die Energie aus den Sonrienkraftwerken drahtlos verschickt. Derartige ungeheuerliche chemische und wirtschaftliche Problenie wird die weil3e Rasse zu losen haben, oder, falls sie es nicht kann, diirfte der Lauf der Weltgeschichte der werden, dai3 die weii3e Rasse untergeht. Daiin wird S p e n g 1 e r recht haben. Dann wird alles, was farbige Hiiut tragt und von Sonnenschein, Reis und Bananen lebeii kann, den Lauf der Weltgeschichte hestimmen und sich fur die Unbill rachen, die mit den Kolonialzugen der Weii3en verknupft war. Die farbigen Menschen werden clann ihren Kindern von dem merkwiirdigen Jahrtausend erzahlen, in dem ihre tropische Heimat Gegenstand der Ausbeutung durch weii3e Volker war, Volker, die nur deshalb leben und sich vermehren konnten, weil sich die Mineralechatze der Erde verminderten.A n a s t a s i u s G r ii n hat das Gedicht geschrieben, dessen erster Vers Iautet:Wann werdet ihr, Poeten, Des Dichtens einmal niud'? Wann wird einst ausqesungen Das alte ew'ge Lied'.' und gegen Ende heii3t es:Und singend eint und jubelnd Durchs alte Erdenhaus Zieht als der letzte Dichter Der letzte Mensch hinaus.
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