Der Mechanismus der Chemilumineszenz der Reaktion zwischen Phthalhydrazid und H2O2, die durch Cu2+ katalysiert wird, wurde durch reaktionskinetische Analyse des zeitlichen Ablaufs der Leuchtintensität und der Sauerstoffentwicklung sowie durch Aufnahme von Differenz‐Absorptionsspektren weiter aufzuklären versucht.
Durch Lösen des Geschwindigkeitsgleichungssystems der katalysierten Reaktion mit einem Analogrechner konnte ein Reaktionsschema aufgestellt werden, das die Reaktion zwischen einem um 2 Elektronen ärmeren spektroskopisch nachweisbaren Oxydationsprodukt des Phthalhydrazids und H2O2 als geschwindigkeitsbestimmend für die Anregung zum emissionsfähigen Zustand fordert. Aus dem Ablauf der nicht katalysierten Reaktion, der Hemmbarkeit der Chemilumineszenz durch Radikalfänger und ihrer Anregbarkeit durch Sauerstoffradikale wurde der Schluß gezogen, daß nicht die geschwindigkeitsbestimmende, sondern eine nachfolgende Reaktion zwischen einem Phthalhydrazid‐Semichinon und einem 0,H‐Radikal zur Anregung des Phthalhydrazid‐Anions fuhrt. Die Radikale entstehen vermutlich durch Zersetzung eines Peroxyds. Das Licht wird von der Ketoform des Phthalhydrazids emittiert, die bei 400420 mp ein Fluoreszenzmaximum besitzt, wahrend das der Enolform bei 470–480 mp liegt. Die chemische Anregung des Elektronensystems der leuchtenden Substanz wird durch Aufnahme eines Elektrons in einen angeregten Zustand des um ein Elektron ärmeren Substanzradikals gedeutet.
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