ZusammenfassungMittels repräsentativer Umfragedaten aus den 90er Jahren für West- und Ostdeutschland wird die Frage geprüft, ob in Armut lebende oder von Armut bedrohte Personen weniger Kontakte außerhalb ihres eigenes Haushaltes haben und weniger soziale Unterstützung erfahren als andere Personen. Insgesamt kann man für Westdeutschland sagen, im unteren Einkommensbereich wohnen Verwandte, mit denen Kontakt gepflegt wird, eher in der Nähe, die Anzahl der Kontakte mit Freunden und Bekannten ist geringer, mehr Personen berichten, daß sie keinen Freund oder Bekannten haben und dementsprechend erwarten sie aus diesem Kreis auch weniger Hilfen. Ganz besonders deutlich wird das geringere Hilfepotential im unteren Einkommensbereich bei den finanziellen Hilfen. Betrachtet man die tatsächlich empfangenen Hilfen, dann berichten einkommensschwache Personen und Sozialhilfe-Empfänger zwar über gleich viele Hilfen wie andere Personen, sie sind mit diesem Angebot jedoch deutlich unzufriedener. Alle genannten Einkommenseffekte sind numerisch nicht besonders groß, sie bleiben dennoch auch dann bestehen, wenn man unterschiedliche Lebensformen oder spezielle Lebenslagen wie Arbeitslosigkeit oder Sozialhilfebezug kontrolliert.
ZusammenfassungDer Beitrag behandelt konzeptionelle und empirische Aspekte der empirischen Bestimmung des notwendigen Lebensstandards mit repräsentativen Umfragedaten für Deutschland. Dabei wird der Frage nachgegangen, aus welchen Gründen und in welchem Ausmaß Personen in unterschiedlichen Lebenssituationen (u.a. Haushaltstypen, Alter, Bildung regionale Merkmale) heterogene Ansichten über die Bedeutung einer breit angelegten Liste von Lebensstandardmerkmalen vertreten. Es wird mit multivariaten Methoden gezeigt, daß sich diese Einschätzungen nur für eine begrenzte Auswahl von Merkmalen in nennenswertem Ausmaß unterscheiden. Demgegenüber variiert die Bewertung der Notwendigkeit deutlich mit der Verbreitung der Merkmale in der Gesellschaft und mit der individuellen Verfügbarkeit. Für die Messung der Teilhabe am Lebensstandard mit Deprivationsindizes kann gezeigt werden, daß unterschiedliche Varianten der Berechnung zu Maßen führen, die extrem hoch miteinander korrelieren. Daraus wird der Schluß abgeleitet, daß auf eine Berücksichtigung von ohnehin geringen Bewertungsunterschieden durch gewichtete Deprivationsindizes verzichtet werden kann.
Zusammenfassung
Die aktuelle Lebensstilforschung weist in der Frage nach der Prägung und Persistenz von Lebensstilen im Lebenslauf ein bedeutsames Defizit auf. So ist unklar, ob Lebensstile primär durch Kohorten- oder Lebenszykluseffekte determiniert werden, sich also nach ihrer Ausbildung verfestigen oder aber mit zunehmendem Alter Wandlungsprozessen unterliegen. Ausgehend von Bourdieus Konzept des Habitus und handlungstheoretischen Überlegungen zur Funktion von Lebensstilen wird von einer Prägung des Lebensstils durch die Kohortenzugehörigkeit ausgegangen und diese Hypothese auf der Basis der Daten des Sozio-Ökonomischen Panels (SOEP) für den Zeitraum von 1990 bis 2008 geprüft. Die Ergebnisse deuten zwar darauf hin, dass bestimmte lebenszyklisch relevante Ereignisse die Stabilität von Lebensstilen beeinträchtigen; insgesamt aber zeigen sich deutliche kohortenspezifische Differenzen in den Freizeitmustern, die im Lebensverlauf stabil bleiben.
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