No abstract
InhaltDie Vorstellungen über fremde Religionen sind weitgehend unerforscht. Die zahlreichen Studien über Vorurteile haben ihren Gegenstand nicht in den Religionen als kulturellen Gebilden, sondern in Personen, die bestimmten Religionen angehören. Die in Tübingen 1992 und 1993 durchgeführte Untersuchung versucht, diese Lücke vergleichend zu schließen. Sie geht methodisch davon aus, daß in den Köpfen Vorstellungen über Religionen existieren; Bilder, die durch Medien erzeugt werden. Diese Bilder sind weitgehend abhängig von Erfahrung und weisen einen hohen Grad innerer Konsistenz auf. Die Ergebnisse zeigen, daß ein eher negatives Bild vom islam und ein eher positives vom Buddhismus vorherrscht.
Günter KehrerEinführung Es dürfte kein Zufall sein, daß in den letzten 25 Jahren häufiger Beiträge zu einer Subdisziplin auftauchen, die man als »Religionsökonomik« bezeichnet. 1975 erschien der Aufsatz »Household Allocation of Time and Church Attendance« im Journal of Political Economy, Vol. 83. Die Tagung der Deutschen Vereinigung für Religionsgeschichte (DVRG) des Jahres 1993 wies vier einschlägige Beiträge auf, die sich allerdings durchgehend auf Finanzierung von Religion bezogen. 1 Die Literaturangaben im Beitrag von Dieter Schmidtchen in diesem Heft der ZfR zeigen deutlich, daß das Interesse an religionsökonomischen Fragen im letzten Jahrzehnt weiter zugenommen hat. Gemeinsam ist den neueren Ansätzen zur Religionsökonomie, daß sie religiöse Güter wie andere Wirtschaftsgüter behandeln, die etwas kosten und sei es den Verbrauch von Zeit. So richtig diese Grundannahme ist, so erstaunlich ist die Tatsache, daß man erst im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts darauf aufmerksam wurde und dies, obwohl schon Adam Smith Religion unter dem Aspekt von Kosten und Preisen behandelt hatte. Allerdings spielte dabei implizit die Unterscheidung von produktiver und unproduktiver Arbeit die entscheidende Rolle, 2 wie sie in der Epoche des sich formierenden Kapitalismus als Polemik gegen feudalistische »Geldverschwendung« durchaus nicht selten war. Erst wenn die Gesellschaft »durchkapitalisiert« ist, wenn alle Bereiche des Lebens -einschließlich der Religion -unter der Kosten-Nutzen-Funktion sich zu bewähren haben, wird eine religionsökonomische Betrachtung plausibel. Dies ist nicht so zu verstehen, als wäre in früheren Zeiten Religion umsonst gewesen -vermutlich war der Anteil der Ausgaben in bezug auf das Sozialprodukt sogar größer als heute -, aber die Frage, ob es rationaler ist, Zeit und Geld für Religion zu verwenden oder für andere Güter, stellte sich nicht, so wenig sich die Frage stellte, ob es rational sei, in die Aufzucht von Kindern zu investieren.Obwohl die Religionsökonomik bis heute ein akademisches Dasein fristet, lassen sich schon Anzeichen dafür ausmachen, daß unter dem Label des effizienten Einsatzes von Ressourcen in den religiösen Organisationen selbst Fragen der Finanzierung religiöser Dienstleistungen angesprochen werden. Es ist in der Tat nicht zu übersehen, daß der Kernbereich religiöser Dienstleistungen (Sakramente, Predigt usw.) in vielen europäischen Gesellschaften nicht nach Marktregeln funktioniert. Eine Kosten-Nutzen-Funktion läßt sich kaum aufstellen. Lediglich durch Zeitaufwand lassen sich Beziehungen zwischen Investitionsbereitschaft und religiösem Gut bestimmen. Bezieht man sich in der religionsökonomischen Betrach-1 Hans G. Kippenberg; Brigitte Luchesi (Hg.), Lokale Religionsgeschichte, Marburg 1995, 253-293.
No abstract
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.
customersupport@researchsolutions.com
10624 S. Eastern Ave., Ste. A-614
Henderson, NV 89052, USA
This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.
Copyright © 2025 scite LLC. All rights reserved.
Made with 💙 for researchers
Part of the Research Solutions Family.