VII. Der relative Arten-und Gattungenreichthum unserer Molhiskenfauna. Die Zahl der Molluskenarten, welche bis jetzt in der Kieler Bucht gefunden worden sind, ist gegenüber der geringen Grösse des Untersuchungsgebietes nicht unbedeutend. Der Umstand aber, dass manche Arten nur in wenigen Exemplaren und nur in einzelnen Jahren gefunden wurden, dass dieselben meistens auch weit hinter der Grösse zurückbleiben, welche sie in anderen Gewässern~erreichen, und dass endlich die Kieler Bucht fast alle Arten enthalt, welche überhaupt in der ganzen Ostsee vorkommen, beweist hinlänglich, wie ungünstig die Lebensverhältnisse für diese Thiere in der Ostsee sein müssen. Um den relativen Reichthum unserer Fauna festzustellen, wollen wir dieselbe mit drei andern vergleichen : 1. mit der Britischen , 2. mit der des Christianiabusens und 3. mit der des Sundes. Unsere Zusammenstellungen übei-die Britische Fauna entnahmen wir der British Conckology, Vol. V, 1 869, von John Gwyn Jeffreys. Für den Christianiafjord stützen wir uns auf Asbjörnsen's *) Untersuchungen, und für die Fauna des Sundes benutzten wir die Synopsis molluscorum marinorum Daniae **). Der Verfasser , Herr Mörch , hatte die Freundlichkeit , selbst diejenigen Species zu bezeichnen, welche er zur Fauna des Sundes rechnet. Er betrachtet Helsingör als den nördlichsten Punkt des Sundes und schliesst demnach Kullen und. Hellebeck , die zuweilen mit zum Sund gerechnet werden, als Fundörter aus. In der Britischen Fauna finden wir 12 Cephalopoden, 2 Pteropoden, 6 Solenoconchen und 6 Brachiopoden aufgeführt; in der des Christianiafjord 2 Solenoconchen und 3 Brachiopoden.-''Am M:;;«'ii. \
ZusammenfassungSeit etwa zwanzig Jahren werden Sportpferde in zunehmender Zahl und in zunehmendem Ausmaß bei ihrer Ausbildung sowie bei ihrer speziellen Vorbereitung für den Wettkampfstart in extremer Überzäumung (atlantooccipitale Flexion) geritten, meist bei tiefem (cervicothoracale Flexion), nicht selten aber auch bei aufgerichtetem Hals (cervicothoracale Extension). Orthodoxe Interpreten der Reitlehre wenden sich gegen die heute meist mit den Begriffen "Rollkur", "Hyperflexion" oder "LDR (Low, deep, round) Diverging veterinary statements and investigations about the effects of extreme overbending of the horseSince about twenty years a growing number of sport horses are ridden in an extreme way of overbending (atlantooccipital flexion) during training in general and while preparing before the start in a competition. Most often overbending involves a deep neck (cervicothoracal flexion),but occasionally it is also seen with an elevated neck (cervicothoracal extension).Orthodox interpreters of equitation turn against the practice of extreme overbending, these days usually indicated by the terms "Rollkur", "Hyperflexion" oder "LDR (Low, deep, round)". In their view this method neglects essential principles of "classical" training of a riding horse. More over it compromises the well being and the health of the horse. In contrast the proponents of overbending defense this method as a way to improve physical training of the horse. Since the beginning of the last decade considerable veterinary research has been conducted about the physical and the psychic consequences of extreme overbending to sort out these differences. However, the veterinary work and interpretations still have not resulted in a uniform image: Several veterinarians see a compromise of health especially by extensively bended vertebral joints, and by hindering movements, breathing and optical perception. Further, they see impairment of the well being, reaching to pain and suffering. Other veterinarians negate such consequences, if overbending is practised correctly. This means: Several results and interpretations of veterinary research in this field are in the same way contradicting as are the convictions of the practitioners in the saddle. The veterinarians were (so far) not able to clarify the physical and the psychic consequences of extreme overbending in a way that results in a scientific judgement, which could obligatorily regulate the behaviour of the trainers. From the view of functional morphology and from the view of orthopaedics it is unlikely that the extreme deviation from the natural disposition of the horse has no consequences. For these views and for the orientation of training the horse based on its natural dispositions the absence of consequences would be a fact that could have, and that should have, far going consequences. To find a solution for the described problem, further veterinary investigations are required, representative, valid and reliable investigations, harmonised between the different research groups. Hypothetically st...
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Die angewandte Ethologie identifiziert das Verhalten verwilderter Pferde in der Regel als das der Wildequiden. Sie erklärt dieses Verhalten als einen für alle Pferde verbindlichen Bedarf. Dem werde in den derzeit verbreiteten Modi der Haltung und der Nutzung nicht entsprochen, und zwar mit der Folge pathologischer Entwicklungen in den anatomischen Strukturen, in den physiologischen Prozessen sowie im Verhalten. Gegen diese, meist allgemein vertretene Erklärung wird hier mit der Berufung auf die Aussagen der Haustiergenetik expliziert: Zur Ermittlung des unverzichtbaren Bedarfs der Pferde stützt die angewandte Verhaltensforschung sich vornehmlich auf die Beobachtung des Verhaltens verwilderter domestizierter Pferde. Hauspferde verwilderten aber mit ihren genetisch verankerten domestikationsbedingten Abweichungen vom Wildstand. Unter anderem gehört die zunehmende Varianz der Dispositionen und des Bedarfs zu den domestikationsbedingten Errungenschaften der Hauspferde. Im Verlauf der Verwilderung veränderten die Hauspferde ihr Verhalten zum Zweck der Bewältigung der Lebensbedingungen in der freien Wildbahn. Die domestikationsbedingten Abweichungen vom Wildstand bildeten sich im Verlauf der Verwilderung aber nicht wieder zurück. Diese Feststellungen rechtfertigen die Schlussfolgerungen: Aufgrund der Varianz der Dispositionen und des Bedarfs bewältigt die eindeutige Mehrzahl der Pferde-gemäß den diversen Untersuchungen und Schätzungen zwischen 80 und 95 Prozent-die derzeit verbreiteten Modi der Haltung ohne offensichtliche Schäden und ohne offensichtliche Verhaltensstörungen. Nur die extremen Modi der Haltung disponieren in einem vergleichsweise großen Ausmaß zu pathologischen Devianzen. Die Art und die Verbreitung der Schäden und der Störungen begrenzter Intensität bleiben freilich weitgehend unbekannt. Die empirisch-rationale Explikation des Ursprungs und der Funktion der Resilienz der Pferde ist durchaus vereinbar mit der Empathie für deren Belastungen sowie mit dem der Empathie entsprechenden Einsatz zur Reduktion der Störungen und der Schäden unterschiedlicher Intensität. Der vorliegende erste Teil macht deutlich: Hauspferde verwilderten mit ihren genetisch verankerten domestikationsbedingten Abweichungen vom Wildstand inklusive der im Verlauf der Domestikation entwickelten Zunahme der Varianz der Dispositionen und des Bedarfs. Im Rahmen der Verwilderung veränderten die Hauspferde ihr Verhalten zum Zweck der Bewältigung der Lebensbedingungen in der freien Wildbahn. Die domestikationsbedingten Abweichungen vom Wildstand blieben im Prozess der Verwilderung erhalten, und zwar inklusive der genetisch verankerten Varianz der Dispositionen und des Bedarfs. Den Abschluss des ersten Teils bildet die Darstellung des Verhaltens der verwilderten (Haus)Pferde.
Zusammenfassung: Der erste Teil der Erörterung machte deutlich: Hauspferde verwilderten mit ihren genetisch verankerten domestikationsbedingten Abweichungen vom Wildstand, und zwar inklusive der in der Domestikation erfolgten Zunahme der Varianz der Dispositionen und des Bedarfs. Im Verlauf der Verwilderung veränderten die Hauspferde ihr Verhalten zum Zweck der Bewältigung der Lebensbedingungen in der freien Wildbahn. Die domestikationsbedingten genetischen Abweichungen vom Wildstand blieben bei der Verwilderung inklusive der Zunahme der Varianz der Dispositionen und des Bedarfs erhalten. Den Abschluss des ersten Teils bildete die Darstellung des Verhaltens der verwilderten (Haus)Pferde. Die angewandte Ethologie identifiziert das Verhalten verwilderter Pferde in der Regel als das der Wildequiden. Sie erklärt dieses Verhalten als einen für alle Pferde verbindlichen Bedarf. Dem werde in den derzeit verbreiteten Modi der Haltung und der Nutzung nicht entsprochen, und zwar mit der Folge pathologischer Entwicklungen in den anatomischen Strukturen, in den physiologischen Prozessen sowie im Verhalten. Gegen diese, meist allgemein vertretene Erklärung wird hier mit der Berufung auf die Aussagen der Haustiergenetik expliziert: Zur Ermittlung des unverzichtbaren Bedarfs der Pferde stützt die angewandte Verhaltensforschung sich vornehmlich auf die Beobachtung des Verhaltens verwilderter domestizierter Pferde. Zu den in der Verwilderung beibehaltenen domestikationsbedingten Errungenschaften der Hauspferde gehört freilich unter anderem die zunehmende Varianz der Dispositionen und des Bedarfs. Im Verlauf der Verwilderung veränderten die Hauspferde ihr Verhalten zum Zweck der Bewältigung der Lebensbedingungen in der freien Wildbahn. Die domestikationsbedingten Abweichungen vom Wildstand bildeten sich im Verlauf der Verwilderung aber nicht wieder zurück. Diese Feststellungen rechtfertigen die Schlussfolgerungen: Aufgrund der Varianz der Dispositionen und des Bedarfs bewältigt die eindeutige Mehrzahl der Pferde-gemäß den diversen Untersuchungen und Schätzungen zwischen 80 und 95 Prozent-die derzeit verbreiteten Modi der Haltung ohne offensichtliche Schäden und ohne offensichtliche Verhaltensstörungen. Nur die extremen Modi der Haltung disponieren in einem vergleichsweise großen Ausmaß zu pathologischen Devianzen. Die Art und die Verbreitung der Schäden und der Störungen begrenzter Intensität bleiben freilich weitgehend unbekannt. Die empirisch-rationale Explikation des Ursprungs und der Funktion der Resilienz der Pferde ist durchaus vereinbar mit der Empathie für deren Belastungen sowie mit dem der Empathie entsprechenden Einsatz zur Reduktion der Störungen und der Schäden unterschiedlicher Intensität.
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