Geschwure in der driisenlosen Pars proventricularis des Schweinemagens, Ulcera oesophagogastrica, werden seit etwa 20 Jahren in allen Landern mit intensiver Schweinehaltung beobachtet. Die Mehrzahl dieser Magengeschwure bleibt klinisch inapparent; gelegentlich fuhren sie jedoch zu akuten oder chronischen Blutungen in den Magen-Darmkanal oder in Ausnahmefallen zur Magenperforation. Zbl. Vet. Med., Reihe A, Bd. 23, Heft 4 18 266 EHRENSPERGER, JUCKER, PFIRTER, POHLENZ und SCHLATTER Abb. 1. Unveranderte Pars proventricularis Abb. 2. Hyperkeratose mie Ausbildung von harten Hornschildern und -zotten. Erosionen auf den Schlundrinnenwiilsten Abb. 3. Histologisches Bild der kutanen Schleimhaut der Pars proventricularis: Hyperplasie Abb. 4. Chronisches, totales Ulcus oesophagogastricum mit hohem Randwall und bindegewebig induriertem, von Blutschlieren bededctem Ulcusgrund. Glasstab in Schlundeinmiindung der Epithelschichtcn mit Mikroulcerationen. (Schwaches Trodcensystem, H. E.) Eidflufl der Futterbeschaff enheit 267 Die patbologiscb-anatomiscben Veranderungen der kutanen Schleimhaut der Pars proventricularis des Schweinemagens wurden von verschiedenen Autoren beschrieben (MUGGENBURG et al., 1964; HUNZIKER u. NICOLET, 1968; KOWALCZYK, 1970; LENGNICK, 1972; EHRENSPERGER, 1974). Die Krankheit beginnt mit Epithelhyperplasien, spater treten Hyperkeratosen hinzu. Makroskopisch fallt eine Verdickung, Verhartung, Aufrauhung mit Schollenund Zottenbildung und meistens eine Gelbfarbung der Schleimhaut auf (Abb. 2), die normalerweise weiaglanzend, zart, glatt bis leicht geffltelt ist (Abb. 1). Histologische Merkmale (Abb. 3) bestehen in einer Oberhohung des Papillarkorpers, einer Proliferation aller Epithelschichten, insbesondere des Stratum basale und spinosum sowie einer Verhornungsstorung. Diese Alterationen konnen durch Abrisse von verharteten unelastischen Hornschollen im Bereich einer degenerierten Obergangsschicht mit verlangerten Propriazotten zu Mikroulcerationen fuhren. Durch Ausweitung und Vertiefung derartiger kleinster Epitheldefekte entstehen unter der Einwirkung von Magensaft (MUGGENBURG et al., 1964) grogere Erosionen und Ulcera (Abb. 4), die bei Gefaaarrosionen zu bluten beginnen. Das Risiko einer GefaGarrosion wachst mit zunehmender Ulcustiefe und mit zunehmender Geschwindigkeit des Erosionsprozesses. Die histologischen Befunde lassen somit den Schlui3 zu, dai3 die beschriebene Epithelhyperplasie eine praeulcerative Lasion darstellt. Die Ursache des Ulcus oesophagogastricum ist nicht vollig geklart. Sicher spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle wie erb-und rassebedingte Pradispositionen, zu Strei3-Situationen fuhrende Haltungs-und Umweltbedingungen, Pilzinfektionen und Futterungsfaktoren (O' BRIEN, 1969;KOWALCZYK, 1970;LENGNICK, 1972;EHRENSPERGER, 1974). Fiitterungsfaktoren sind von grof3er Bedeutung: Ein hoher Maisanteil, insbesondere in gelatinierter oder hitzeex-
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