Übersicht: Es liegen nur wenige aktuelle Forschungsergebnisse zu geschlechtsangleichenden Operationen vom Mann zur Frau vor. In der vorliegenden Studie wird das Ziel verfolgt, Komplikationen, subjektive Zufriedenheit und Sexualleben nach der Operation zu untersuchen. Hierzu wurden retrospektiv die Akten von 106 operierten Mann-zu-Frau-Transsexuellen ausgewertet. 52 Patientinnen füllten darüber hinaus einen Katamnesebogen mit Fragen zu unterschiedlichen Aspekten der Geschlechtsangleichung aus. Wundheilungsstörungen und Meatusstenosen sind die häufigs-ten leichten Komplikationen. Bei etwa 20 % der operierten Personen treten schwerere Komplikationen auf. Etwa 80 % der Patientinnen sind mit ihrer Lebenssituation nach der Operation zufrieden, mehr als 90 % mit dem Ergebnis der Operation. Hingegen sind nur 60 % der Patientinnen mit ihrem Sexualleben nach der Operation zufrieden. Etwa 75 % nehmen sexuelle Kontakte auf, eine Orgasmusfähigkeit ist bei 89 % gegeben.Schlüsselwörter: geschlechtsangleichende Operation; Komplikationen; subjektive Zufriedenheit; Transsexualität Geschlechtsangleichende Operationen gelten bei Transsexualität seit vielen Jahren als eine der Behandlungsmethoden der Wahl. Ein erster Bericht in einer Fachzeitschrift stammt von Abraham (1931) in Berlin. Seit den 1950er-Jahren wurden zunächst in Skandinavien und in den nachfolgenden Jahrzehnten in den USA und vielen anderen Ländern weltweit geschlechtsangleichende Operationen durchgeführt. 1979 wurden von der internationalen Fachgesellschaft Harry Benjamin International Gender Dysphoria Association (HBIGDA) (heute World Professional Association for Transgender Health, WPATH) die ersten "Standards of Care" als internationale Leitlinien herausgegeben, in denen unter anderem die Voraussetzungen für die Durchführung geschlechtsangleichender operativer Maßnahmen darge-328
ZusammenfassungNon-binäre Behandlungssuchende sind in der neuen S3-Leitlinie genau wie in den neuen Diagnosemanualen (DSM-5, ICD-11) ausdrücklich inkludiert. Damit stehen ihnen alle in der S3-Leitlinie angeführten Behandlungsmöglichkeiten bei Geschlechtsinkongruenz bzw. Geschlechtsdysphorie zur Verfügung. Gleichwohl sind einige Besonderheiten zu beachten. Non-Binarität begegnet uns in der psychotherapeutischen Praxis in Erscheinungsformen, die von nicht geschlechterrollenkonformem Erleben in unterschiedlichen Lebensbereichen bis zu expliziter Identifizierung als non-binär reichen. Typische Probleme bei Non-Binarität sind Unsichtbarkeit, Vulnerabilität und Diskriminierung. In der Gesundheitsversorgung begegnen non-binäre Behandlungssuchende besonderen Schwierigkeiten. Die Anerkennung der geschlechtlichen Identifizierung und die Würdigung des persönlichen Leids sind bei der psychotherapeutischen Unterstützung und Vorbereitung auf körpermodifizierende Maßnahmen von großer Bedeutung. Es wird für selbstbestimmte, individuelle Lösungen nach gemeinsamer Exploration der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten plädiert. Dabei können im Einzelfall neben den in der Leitlinie aufgeführten evidenzbasierten Maßnahmen auch experimentelle Körpermodifikationen eine Berechtigung haben.
?bersicht Seit der Ver?ffentlichung der ?Standards der Behandlung und Begutachtung von Transsexuellen? im Jahr 1997 hat bei der diagnostischen Konzeption des Ph?nomens ein Umdenken in Richtung ?Geschlechtsdysphorie? stattgefunden. Berechtigte Bestrebungen zur Entpathologisierung des Andersseins setzen sich durch. Die gegenw?rtige Neuentwicklung einer wissenschaftlichen Leitlinie er?ffnet sowohl die Chance als auch die Notwendigkeit, die Rolle der Psychotherapie innerhalb des interdisziplin?ren Behandlungsspektrums zu hinterfragen und neu zu definieren. Im vorliegenden Artikel werden die Unterschiede der verschiedenen St?rungsbegriffe in ihren Auswirkungen auf psychotherapeutische Behandlungen er?rtert. Das Aufgabengebiet, die verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Ma?nahmen zu koordinieren, wird von der Richtlinien-Psychotherapie abgegrenzt und als ?integrative Behandlung? definiert. Er?rtert werden Aufgabe und Stellenwert der Richtlinien-Psychotherapie, die in Zukunft keine Voraussetzung der Kosten?bernahme f?r somatische Behandlungen, jedoch weiterhin ein Angebot im Rahmen des gesamten Behandlungsspektrums sein soll. Wesentliche st?rungsspezifische Aspekte der psychotherapeutischen Behandlung von Patienten mit Geschlechtsdysphorie werden dargelegt. Im Zusammenhang mit der Indikationsstellung f?r somatische Ma?nahmen bedarf der Schutz des psychotherapeutischen Raums gr??erer Beachtung.
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