ZusammenfassungIn diesem Beitrag werden zentrale Inhalte der 2018 veröffentlichten S3-Leitlinie „Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit“, die sich dem Wissen vonMagnus Hirschfeld vor 100 Jahren wieder annähert, vorgestellt und diskutiert. Der zweite Teil widmet sich körper- und emotionsfokussierten Verfahren in der Versorgung von geschlechtlich nonkonformen Menschen, die bislang nur randständig im therapeutisch-pädagogischen und beraterischen Bereich angewandt werden. Es wird dafür plädiert, körper- und emotionsfokussierte Verfahren in die Regelversorgung zu integrieren; insbesondere – wie in den AWMF-Kriterien vorgeschrieben – mit Blick auf die bevorstehende Überarbeitung der S3-Leitlinie nach fünf Jahren in 2023. Dieser Zeitpunkt gibt auch die Chance, die in der aktuellen Leitlinie verwendete Sprache weiter zu ent-gendern, um mit einer geschlechtsinklusiven Nomenklatur nicht-binärem Geschlechtererleben gerecht zu werden.