Even though organizational activities have always been future-oriented, actors’ fascination with the future is not a universal phenomenon of organizational life. Human experience of the future is a rather young product of modernity, in which actors discovered the indeterminacy of the future, as well as their abilities to ‘make’ and, in part, even control and de-problematize it through ever-more sophisticated planning practices. In this essay, we argue that actors have recently ‘rediscovered’ the future as a problematic, open-ended category in organizational life, one that they cannot delineate through planning practices alone. This, we suggest, has been produced through a pluralization of what we refer to as ‘future-making practices’, a set of practices through which actors produce and enact the future. Based on illustrations of the experienced problematic open-endedness of the future in prevalent discourses such as climate change, digital transformation and post-truth politics, we invite scholars to explore future-making practices as an important but under-appreciated organizational phenomenon.
Wie läuft kreatives Arbeiten ab? Was bedeutet Kreativität für den Arbeitsalltag und wie wird in komplexen Organisationen Kreativität verankert? Am Beispiel der Arbeitspraxis in der Werbeindustrie rekonstruiert Hannes Krämer die Entdeckung, Formierung und Stabilisierung kreativer Produkte en détail. Hierbei zeichnet er ethnografisch die Entstehung eines Werbeprodukts anhand prägender Stationen nach und schließt so eine systematische Leerstelle: den Einblick in die konkrete Praxis künstlerisch-kreativer Arbeit in zeitgenössischen Ökonomien. Kreativarbeit erscheint demnach nicht vordergründig als mythische Tätigkeit, sondern als Ensemble kreativer Routinen.Hannes Krämer (Dr. phil.) lehrt Soziologie und Kulturwissenschaft an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder).
Zusammenfassung Die Einsicht, dass Zukunft aufgrund ihrer Kontingenz unwissbar sei, hat Planung als zentrale Form der Zukunftsbearbeitung nachhaltig in Frage gestellt. Dennoch hat diese Erkenntnis und die daran anschließende Suche nach funktionalen Äquivalenten zu planerischen Steuerungshandlungen nicht dazu geführt, den Umgang mit Zukunft jenseits eines planungsbasierten Verständnisses zu denken und zu untersuchen. Zur Analyse organisationaler Zukunftsbearbeitung schlägt der vorliegende Beitrag deshalb eine praxistheoretische Perspektive vor. Dazu werden die analytischen Herausforderungen eines auf Zukunft ausgerichteten Forschungsprogramms herausgearbeitet und der praxistheoretische Ansatz vorgestellt. Eine solche Perspektive ermöglicht den Blick auf die vielfältigen, relational verschränkten und situativen Handlungsvollzüge zu richten, die das Kommende performativ hervorbringen und verarbeiten. Sie leistet damit einen wesentlichen Beitrag dazu, den Umgang mit Zukunft aus dem Zuschnitt eines genuinen Planungsproblems herauszuführen und neue Impulse zur Weiterentwicklung steuerungstheoretischer Ansätze zu liefern.
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