Zusammenfassung
Hintergrund
Verletzungen der Schulter sind häufige Ursachen für den Verlust von Trainingszeit und Wettkampfpraxis. Dabei sind sowohl akute Verletzungen als auch langfristige Veränderungen der stabilisierenden Strukturen problematisch. Während über die Belastungssituation der Schulter im Baseball bereits einige Studien vorliegen, ist dies im Speerwurf bisher nicht der Fall, weder die Kinematik noch die Kinetik wurden bisher vollständig quantifiziert.
Ziel der Arbeit
Das Ziel der Arbeit bestand darin, die Belastung der Schulter im Speerwurf zu quantifizieren und somit einen Beitrag zu Identifikation von Verletzungsrisiken zu leisten.
Material und Methoden
Von 10 männlichen Speerwerfern wurden mithilfe eines Infrarotkamerasystems und 18 reflektierenden Markern an prominenten Körperpunkten die Bewegungsdaten erfasst. Diese Daten dienten unter Nutzung eines 5‑segmentigen Mehrkörpermodells dazu, die Kinematik und Kinetik des Schultergelenks zu modellieren. Aus den berechneten Verläufen wurden jeweils die Maxima extrahiert und einer Zusammenhangsprüfung zur Abwurfgeschwindigkeit unterzogen.
Ergebnisse
Die Sportler erreichten eine mittlere Abwurfgeschwindigkeit von 23,29 ± 2,17 ms−1. Die maximalen Gelenkwinkelgeschwindigkeiten lagen zwischen 445–4071 °/s in Abhängigkeit von der Bewegungsebene. Auch in den Gelenkbelastungen zeigten sich spezifische Unterschiede in den Ebenen (109–129 Nm).
Schlussfolgerung
Die Belastungssituation im Speerwurf unterscheidet sich im Vergleich zum Baseball. Während im Speerwurf verringerte Amplituden und Winkelgeschwindigkeiten auftreten, wird eine erhöhte Kraftanforderung sichtbar. Als mögliche Ursachen hierfür werden unterschiedliche Regelwerke diskutiert (Gerätegewicht/-dimensionen, Eingangsgeschwindigkeit).
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