ZusammenfassungSoziale Teilhabe ist sowohl ein politischer als auch sozial- und gesundheitspsychologisch relevanter Aspekt des Zusammenlebens der Menschen unserer Gesellschaft und des Wohlergehens des Einzelnen. Vor dem Hintergrund des Bundesteilhabegesetzes und der teilweisen Gleichsetzung der Begriffe „(Soziale) Teilhabe“ und „Inklusion“ wurde die Frage von Teilhabe in den vergangenen Jahren häufig reduziert auf die Teilhabe-Chancen von Menschen mit Behinderungen unter Bezug auf die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)“ der Weltgesundheitsorganisation und der UN-Behindertenrechtskonvention. Die Frage von Teilhabe betrifft jedoch alle Menschen und ist nicht nur abhängig vom Grad der Funktionsfähigkeit oder Behinderung, sondern u. a. auch von sozialer Einbindung, finanziellen Möglichkeiten, regionaler Zugehörigkeit, Bildung, Selbstwert und steht in einer Wechselbeziehung zu Gesundheit. In der vorliegenden Studie wurde eine neue Kurz-Skala mit 5 Items (KsT-5) zur Messung der Aspekte „Zugehörigkeit“, „Selbstwirksamkeit“, „Bedürfnis nach Anerkennung“, „Selbstwert“ und „Einbindung in soziales Umfeld“ an einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe (N=2531) hinsichtlich ihrer psychometrischen Gütekriterien überprüft. Es zeigte sich eine gute Passung einer einfaktoriellen Lösung, eine zufriedenstellende interne Konsistenz von Cronbach’s α=0,73 und McDonald’s ω=0,73 sowie eine gute konvergente Validität über positive Zusammenhänge mit Selbstwert und psychischer sowie physischer Gesundheit. Die Studie liefert Normwerte der neuen KsT-5 stratifiziert nach Geschlecht und Alter als Voraussetzung für den Einsatz in zukünftigen Studien.
Zusammenfassung Ziel Erste Hypothesen zur wissenschaftlichen Rezeption von psychotherapeutischer Literatur aus der DDR und der Sowjetunion in einem Psychotherapieliteratur-Korpus der BRD (Praxis der Psychotherapie und Psychosomatik 1979-1990) sollten geprüft werden. Außerdem sollten inhaltliche Schwerpunkte der identifizierten wissenschaftlichen Communities verglichen werden. Methodik Es wurde eine bibliometrische und netzwerkanalytische Untersuchung von Zitationsbeziehungen sowie eine qualitative Inhaltsanalyse der Rezeption von DDR-Literatur und der thematischen Schwerpunkte der identifizierten wissenschaftlichen Communities in Literaturkorpora aus Ost und West durchgeführt. Ergebnisse Psychotherapeutische Literatur der DDR wird im untersuchten BRD-Korpus kaum zitiert. Inhaltlich wird diese Literatur nicht tiefergehend in die wissenschaftliche Argumentation des BRD-Korpus eingebunden. Die bekanntesten Vertreter*innen der DDR-Psychotherapie(-forschung) werden im BRD-Korpus gar nicht zitiert. Es lassen sich thematische Überschneidungen in beiden Korpora identifizieren, allerdings spielen DDR-spezifische Themen inhaltlich keine Rolle im BRD-Korpus.
Zusammenfassung Ziel der Studie Es werden erste Ergebnisse einer sozio-historischen Betrachtung der Lebensgeschichten von DDR-PsychotherapeutInnen vorgestellt. Die im Rahmen des Projektes Seelenarbeit im Sozialismus durchgeführten Interviews sollen Aussagen zu sozialen und familiären Hintergründen, Bildungswegen und gesellschaftlicher Position ermöglichen. Ein exemplarischer Fall wird vorgestellt, um Hypothesen zur Ausgestaltung professionellen Handelns von DDR-PsychotherapeutInnen zu entwickeln. Methode Narrative/biographische Interviews werden als Quelle für historische und soziologische Forschungsstrategien aufbereitet. Für eine deskriptive Darstellung der in den Interviews geschilderten Themen wurde induktiv ein fallübergreifendes Kategoriensystem erstellt, das Aussagen zur Häufigkeit bestimmter Charakteristika ermöglichen soll. Der hier beschriebene Einzelfall wird anhand der Methode der Grounded Theory analysiert. Ergebnisse Ein erster Überblick über die Stichprobe bezieht sich auf demographische Merkmale der interviewten Personen, ihren Bekanntheitsgrad und die berufliche Qualifikation. Die interviewten PsychotherapeutInnen lassen sich bezüglich ihrer Geburtsjahre unterschiedlichen Dekaden der historischen Entwicklung der DDR-Psychotherapie zuordnen und werden im Hinblick auf ihre soziale Herkunft (Elternberufe), ihre berufliche Laufbahn (Verteilung der Qualifikationswege), ihre Parteimitgliedschaft (SED bzw. Blockpartei) und erlebte Benachteiligungen durch den Staat charakterisiert. Im Fallbeispiel wird die Abhängigkeit der professionellen Haltung von sozialisatorischen Einflüssen verdeutlicht. Diskussion In der Studie kann letztlich eine heterogene Gruppe von PsychotherapeutInnen der DDR dargestellt werden, über deren Biographien die historische Entwicklung der Psychotherapie in der DDR nachgezeichnet werden kann. Mit Blick in die Herkunftsfamilien der Akteure zeigt sich, dass die Berufe der Väter überproportional häufig im Bereich der selbstständigen Unternehmer sowie Akademiker angesiedelt waren. Zudem waren nur wenige PsychotherapeutInnen der Stichprobe Mitglied in der SED, dafür werden jedoch häufige Benachteiligungen durch den Staat benannt. Als Schlussfolgerung der Falldarstellung kann eine hohe Bedeutung von Reflexivität aufgewiesen werden. Dies weist auf ein reflexives professionelles Selbstverständnis hin. Schlussfolgerung Weitere Auswertungen sollen Hypothesen zur gesellschaftlichen und politischen Positionierung sowie zum professionellen Selbstverständnis von DDR-PsychotherapeutInnen prüfen.
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