ZusammenfassungIn den nächsten zwei Jahrzehnten werden in Deutschland die Babyboomer aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Erwerbsarbeit muss dann von der zahlenschwachen „Pillenknick“-Generation geleistet werden. Mehr ältere Personen in der Gesellschaft bedeuten trotz und teilweise wegen verbesserter medizinischer Möglichkeiten eine höhere Belastung durch Gesundheits- und Pflegeversorgung, die finanziert und personell getragen werden muss. Um mit weniger Erwerbstätigen mehr Bedürftige zu versorgen, muss das Gesundheitssystem umgebaut werden. Weil allerdings die Entwicklungen schleichend verlaufen, ist das Problembewusstsein vielerorts noch gering. Hier fokussieren wir auf den Bereich in unserem Gesundheitssystem, welcher mit am stärksten wächst und zusätzlich den größten Personalbedarf pro Betroffenem hat: die Versorgung schwerkranker und selbsthilfeeingeschränkter Menschen. Das Nebeneinander von Krankenhaus, Rehabilitationsklinik und Pflegeinstitution ist historisch bedingt und unzureichend koordiniert. Es fördert die Tendenz, selbsthilfeeingeschränkte Patient*innen in Pflegeeinrichtungen ohne Chance auf Wiederbefähigung zu entlassen, statt sie zu rehabilitieren. Mit dem weiteren demografischen Wandel droht sich diese Tendenz zu verstärken. Hier versuchen wir in einem ersten von zwei Teilen eine Beschreibung der aktuellen Situation.
ZusammenfassungIn seinem jetzigen Zustand wird das deutsche Gesundheitssystem nicht in der Lage sein, eine ansteigende Zahl alter Menschen in der Bevölkerung mit einer verminderten Zahl qualifizierter Erwerbspersonen zu versorgen. Diese Problematik betrifft besonders die postakute Versorgung von Schwerkranken, wie in einem ersten von zwei Beitragsteilen unter Situationsbeschreibung dargelegt wurde. Hier diskutieren wir Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten. Eine führende Schlussfolgerung ist, dass akut- und rehabilitativmedizinische Maßnahmen deutlich wirksamer als bisher auf einander abgestimmt werden könnten und sollten.
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