Leiter 4er :Nii. Lan4esgeb~r-lm4 Hebamraenlehranstalt in Wien.
Einleitung.Die Fragen der Schmerzausschaltung in der operativen Gyn/~kologie sind heute mehr denn je Gegenstand theoretischer Forschung und praktischer Auswertung. Nach einer Zeit der fast unumschr/inkten Herrschaft der Inhalationsnarkose mit Chloroform, Chloroform-~thergemischen und Ather hat zuni~chst die Lumbalani~sthesie yon August Bier in der Gyn/~kologie festen FuB gefaBt. Die 5rtliche Bet/iubung Schleichs, deren Ausbau zum Tell nach dem Vorbilde der Chirurgen Braun und Finsterer fiir unser Fach besonders an die Namen Ruge, Sellheim, Thaler, Siegel, Frigyesi u. a. geknfipft ist, hat die Narkose bei so manchen Operationen durchaus entbehrlich gemacht. Aber auch die Forschung fiber die allgemeinen An/~sthetica ist nicht stehen geblieben. Die Verwendung des Stickoxyduls, des Xthylens, des Narcylcns, also der gasfSrmigen Narkotica, mit denen uns in der deutschcn Frauenheilkunde Gaufi und seine Schiller vertraut gemacht haben, das Aufkommen des Hirnstammnarkoticums Avertin, der Gebrauch neuer Schlafmittel zur Einleitung der Narkose, wie des Pernokton zeigen, dai~ die Probleme dcr Schmerzbetiiubung st/~ndig im Flusse sind. Auch die Lumbalan~sthesie hat mit der zunehmenden Verbreitung der Wertheimschen Carcinomoperation immer mehr Anh~nger gewonnen. Sic hat ihren Weg gemacht, so wie dies G. A. Wagner bereits 1910 in seinem Referat in der Wiener geburtshilflich-gyn/~kologischen Gesellschaft mit aller Bestimmthcit vorausgesagt hat. Wi~hrend in den frfiheren Jahren nach Einfiihrung derselben das Bemiihen der Pharmakologen und Chirurgen dahin ging, mSglichst ungiftige Ersatzpri~parate des Cocains herzustellen, die freilich vielfach zufolge ungenfigender Wirkungsdauer eine Zusatznarkose erfordern, gelang es ,gerade in der neuesten Zeit, in dem Perkain ein An/~stheticum zu linden, dessen volle Wirkung sich auf Stunden erstreckt und das nur wenige Versager aufweist. Diese Heinrich Katz: IJber den Tod in Narkose und Riickenmarksanasthesie. 333 Methode in Wien verbreitet zu haben, ist unstreitbar Latzkos Verdienst. Aber auch die extradurale An~sthesie hat als sog. hohe Sacralan~sthesie nach Kehrer in gefibten H~nden gute Erfolge zu verzeichnen.So sehen wir denn in der Tat, dab die M6glichkeiten der Schmerzausschaltung eine ganz ungeahnte Mannigfaltigkeit erlangt haben. Es ist schwierig, kritisch gerecht alle /qarkotica in ihrer Bedeutung zu wfirdigen, Zu den neuesten fehlt uns noch vielfach jener gr6Bere zeittiehe Abstand und jene auf viele tausende F~lle sich erstreekende Erfahrung, welche allein dem Urteil objektiven Wert gibt. Darum ist es verfehlt, wegen eines tSdJichen Unglilcksfalles mit einem der neueren Narkotica oder der neuen Pr~parate ffir die Lumbalan~sthesie dieselben rundwegs abzulehnen; ebenso falsch ist es aber auch, fiber den ~ther angesichts groBer gelungener Versuchsreihen mit neueren Narkosemitteln den Stab zu brechen, wie auch dies geschieht. In einem Zeitpunkte, wo erfolgreich die Gasnarkosen, die Lumbalan~sthesie und die 6rtliche Beti~ubu...