Die hervorragende Korrosionsbestandigkeit ferritischer chemisch bestandiger Stahle mit mehr als 20% Cr ist seit langem bekannt. W. Tofaute und H . J . Rocha (1) stellten bereits 1954 fest, dai3 diese durch Zusatze a n Molybdan, Nickel und Kupfer erheblich gesteigert werden kann. Diesen Vorteilen standen jedoch lange Zeit schwerwiegende Mangel gegenuber, die den Einsatz jener Stahlgruppe stark einschriankten oder unmoglich machten. In erster Linie gehoren zu diesen nachteiligen Eigenschaften die Kaltsprodigkeit, d. h. die hohe Empfindlichkeit gegen schlagartige Beanspruchung bei Raumtemperatur sowie die Anfalligkeit gegen interkristalline Korrosion. Deren Ursache, der Gehalt an Restkohlenstoff und -stickstoff im Stahl konnte mittels neuer Schmelztechnologien soweit abgesenkt und abgebunden werden, dai3 nunmehr eine ausreichende Zahigkeit und Bestandigkeit gegen Kornzerfall gewahrleistet ist. Insbesondere der positive EinfluD von Chrom und Molybdan auf die Lochfracbestandigkeit in chloridhaltigen Medien fuhrte dazu, diese Stahlgruppe im Hinblick auf eine Korrosionsbelastung durch heiBes bzw. siedendes Seewasser zu untersuchen. Es sollte somit ein Stahl entwickelt werden, der anstelle von Kupfer-Nickel-und Nickelbasislegierungen sowie des Titan und seiner Legierungen in Seewasserentsalzungsanlagen und seewassergangigen Kraftwerkswarmetauschern eingesetzt werden kann. Ebenfalls sollte der Einflu6 des Nickels auf das Korrosionsverhalten dieser Werkstoffe festgestellt werden. Nickel wird vornehmlich zulegiert, um Zahigkeitsverluste durch die nicht zu vermeidenden Titan-bzw. Niobkarbonitride zu kompensieren, die bei dem notwendigen Abbinden der technisch erreichbaren Kohlenstoff-und Stickstoffgehalte dieser Stahle entstehen. Daruber hinaus sollte die Wirkung des Kupfers auf die Korrosionsbestandigkeit untersucht werden, die ebenfalls schon von W. Tojuute und H. J. Rocha (1) als positiv erkannt wurde und durch neuere Untersuchungen bestatigt werden konnte (2).
VersuchswerkstoffeDer Untersuchungsumfang unterteilt sich in zwei Hauptgruppen. In der ersten sind zwolf hochreine Chrom-Molybdanstahle mit 20, 24 und 28% Cr kombiniert mit 0, 2 , 3,5 und 5% M o sowie max. 50 ppm C und max. 20 ppm N auf ihre technologischen Eigenschaften hin gepruft worden (3). Innerhalb dieser Untersuchung weisen die drei Versuchswerkstoffe mit 20% Cr-3,5% Mo, 20% Cr-5% M o und 28% Cr-2% Mo die bestmoglichen Kombinationen an mechanisch-technologischen und korrosionschemischen Eigenschaften auf. Die drei Crundtypen sind daher in der zweiten Versuchsgruppe mit Nickel-und Kupferzusatzen kombiniert sowie teilweise unter Anheben der Kohlenstoff-und Stickstoffgehalte mit Titan bzw. Niob stabilisiert worden. Deren Richtanalysen sind der Tabelle 1 zu entnehmen.
Einfluß der Legierungszusammensetzung (20 bis 28% Cr und 0 bis 5% Mo) auf die mechanischen Eigenschaften im lösungsgeglühten Zustand, die Ausscheidung von χ‐ und σ‐Phase sowie das Auftreten der 475 °‐Versprödung. Aufstellen von Zeit‐Temperatur‐Ausscheidung‐Schaubildern zur Kennzeichnung der Versprödungsneigung.
An einem Schnellarbeitsstahl der Sorte S 6–5–2 wird der Einfluß von bis zu 5% Si auf das Erstarrungsverhalten untersucht und in Temperatur‐Kenzentration‐Schnitten dargestellt. Ausgehend vom Gußzustand werden chemische Zusammensetzung, Menge und Mengenverteilung der Carbide MC, M2C, M6C und eines als Primärcarbid in diesem Stahltyp bislang unbekannten M7C3‐Carbides festgestellt. Die nur beim M6C‐Carbid beobachtete Aufnahme von Silicium und Verdrängung von Wolfram, Molybdän und Eisen sowie das Auftreten einer Löslichkeitsgrenze für dieses Element werden anhand der Atomanordnung der Elementarzelle von M6C gedeutet.
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