Johannes Schult und Ina Henning berichten Befunde einer detaillierten Erhebung zum Umfang und Inhalt von inklusiven kulturellen Bildungsangeboten an Schulen in Baden-Württemberg. Am häufigsten sind Aktivitäten im Bereich Musik vertreten, gefolgt von Bewegungsangeboten und künstlerischen Partizipationsmöglichkeiten. Die meisten Angebote finden sich an Gemeinschaftsschulen, einer Schulart, die als Ort des gemeinsamen Lernens für heterogene Lerngruppen und auch Inklusion konzipiert wurde. Allerdings fehlen an zehn Prozent der Schulen jegliche inklusiven kulturellen Bildungsangebote. Insgesamt zeigte sich in den Rückmeldungen, dass die kulturelle Bildungslandschaft vielfältig ist, nicht zuletzt dank engagierter Lehrkräfte und Helfer*innen, ohne die diese Angebote oft nicht (mehr) möglich sind.
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit Potentialen eines neuen Lehr-Lernformats für lehramtsbezogene Studiengänge in Form einer hochschulübergreifenden Ringvorlesung, die zwischen analogen und digitalen Formaten alterniert. Die inhaltliche Konzeption der Ringvorlesung bewegt sich im Themenfeld musikkulturelle Bildung – Digitalisierung – Inklusion. Erste Auswertungen von Erfahrungen lassen Momente entlang der Zusammenhänge des Onlife oder Postdigitalen erkennen. Deutlich wird aber auch, dass ein gemeinsamer konjunktiver Erfahrungsraum durch die Verflechtung von digitalen und analogen Anteilen im Jetzt und in der Zukunft im Sinne einer Bildungspraxis immer wieder neu konstituiert und ausgehandelt werden muss.
Ina Henning will in ihrem Beitrag aufzeigen, dass der niederschwellige Zugang zu Bewegung in inklusiven Kontexten zu einer neuen Form der verkörperten Teilhabe führen kann. Der Auseinandersetzung mit Körperlichkeit in der Musik wird in wissenschaftlichen Diskursen jüngst mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Es wird verdeutlicht, dass es auf der Subjektebene gewinnbringend ist, sich mit elementaren Bewegungsformen zu beschäftigen, um einen wertneutralen Zugang jenseits von Stereotypen anzuregen. Unter diesem Blickwinkel werden Ergebnisse der künstlerischen Forschung für die Interaktion von Bewegung und Musik im Musikunterricht pädagogisch nutzbar gemacht.
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