Zusammenfassung. Befunde zur Kreativität bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS sind widersprüchlich. Zur Erfassung von Kreativität wird oft auf quantitative Leistungsmaße wie divergentes Denken in Speed-Tests zurückgegriffen anstelle von qualitativen Aspekten wie Unkonventionalität und Humor. Diese Studie untersucht, ob sich Kinder und Jugendliche mit ADHS hinsichtlich quantitativer und qualitativer Kreativitätsmerkmale von einer Kontrollgruppe unterscheiden. Die Stichprobe schließt N = 71 Kinder und Jugendliche (10 – 14 Jahre) ein, davon 17 mit klinischer ADHS-Diagnose und 16 mit ADHS-Symptomen gemäß DISYPS-II. In einem standardisierten Kreativitätstest erreichen die ADHS-Gruppen unabhängig von Alter und Geschlecht signifikant bessere Gesamtleistungen als die Kontrollgruppe. Unterschiede bestehen vor allem in den Bereichen Humor und emotionale Expressivität zeichnerischer Darstellungen. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung ressourcenorientierter Perspektiven auf Kinder und Jugendliche mit ADHS.
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